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Freeride-Touring

Wie wäre es mit einem Freeride-Tag in Liftnähe? Oft reichen schon kurze Aufstiege aus dem Schigebiet heraus, um unverspurte Hänge und spannende Linien zu finden, die einen zurück zum Lift führen. Nicht vergessen:  Auch auf solchen Schitouren muss man natürlich die gesamte Sicherheitsausrüstung mithaben!

 

Plannerkessel

Ein grandioser Spielplatz für EinsteigerInnen ist das Schigebiet Planneralm in der Steiermark. Vom Gläserbodenlift reicht ein kurzer Aufstieg auf die Gläserkoppe, um nordseitige, leicht kupierte Hänge in den Plannerkessel zu erreichen. Nach dem ersten Powdergenuss-Aufstieg geht es entweder auf die Jochspitze (südöstlich) oder auf die Goldbachscharte, die Karlspitze und das Schreinl (südwestlich). Wer vom Gläserbodenlift links Richtung Großer Rothbühel aufsteigt (keine zehn Minuten), eröffnet sich die west- und südseitigen Hänge rund um den Hintergullingspitz. Viele Varianten, die auch im Hochwinter möglich sind und innerhalb einer guten Stunde zurück ins Schigebiet führen; breite Schier empfohlen.

 

SCHWIERIGKEIT: oo

TOURENINFO: 200-1000 Hm ↑/bis zu 1800 Hm ↓

 

 

Bärneck

Von der Bergstation der Krispenbahn im steirischen Schigebiet Riesneralm fährt man westlich durch mittelsteilen, mit vielen Lichtungen durchsetzten Wald ins Mörsbachtal Richtung Hintere Mörsbachalm. Beim Anstieg Richtung Großes Bärneck (2071 m) liegen rechterhand östlich exponierte Hänge, die viele Möglichkeiten bieten. Da die Rinnen durchaus anspruchsvoll, steil und eng sind, ist das genaue Studium des Geländes während des Aufstiegs sehr wichtig.

Abfahrt: vom Bärneck Richtung Gstemmerscharte bis zur gewünschten Line und Richtung Mörsbachalm bis zum Panorama-6er-Sessellift

Für diese Tour muss man über Orientierungsvermögen und Risikomanagement-Kenntnisse verfügen.

 

SCHWIERIGKEIT: ooo

TOURENINFO: 500 Hm ↑/900 Hm ↓

 

 

Gjaidstein

Der Gjaidstein in Oberösterreich ist der König zwischen Hallstätter und Schladminger Gletscher. Vor allem im Frühjahr bietet sich diese kurze, aber schöne Tour an: Vom Schladminger Lift fährt man zur Bergrettungshütte am Fuß des Gjaidsteins; von dort mit den Schiern am Rücken über den teilweise versicherten Grat über den Kleinen Gjaidstein auf den Hohen Gjaidstein (2794 m).

Abfahrt über die Osthänge zwischen Kleinem und Hohem Gjaidstein oder direkt vom Gipfel (No Fall Zone!) bis zum Mitterstein-Sessellift (500 Hm). Diese exponierte Tour mit sensationellem Panorama soll ob der Exposition zeitig am Tag unternommen werden und setzt Tritt- sowie Schisicherheit voraus.

 

SCHWIERIGKEIT: ooo

TOURENINFO: 200 Hm ↑/200 bzw. 500 Hm ↓

 

 

Hexenkopf

Der Hexenkopf ist ein formschöner 3000er im hintersten Winkel des Tiroler Schigebiets Serfaus-Fiss-Ladis (Masner), der ein beeindruckendes Süd-Ost-Face bietet. Mit dem Lift auf den Masnerkopf, über die Piste zum Hexensattel und von dort entweder links haltend mit Fellen oder mit den Schiern am Rücken über zwei kurze Steilstücke stapfend auf den Hexenkopf (3035 m). Unterhalb des Gipfels wird es exponiert, absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind daher notwendig.

Vom Hexenkopf fährt man direkt zurück zur Piste ab. Mögliche Linien kann man vorher von der Hexenseehütte auskundschaften.

Für diese wunderschöne, anspruchsvolle Tour benötigt man ein ausgeprägtes lawinenkundliches Einschätzungsvermögen.

 

SCHWIERIGKEIT: ooo

TOURENINFO: 300 Hm ↑/500 Hm ↓

 

 

Text und Fotos: Stephan Skrobar, staatlich geprüfter Schilehrer und Schiführer, Mitglied des Naturfreunde- Ausbildnerteams

 


 

 

 

Legende:

oo = Leichte Tour, überwiegend flache Hänge, kurze steilere Passage mit einer Steigung von mehr als 30°; einzelne Spitzkehren sind notwendig.

 

ooo = Mittelschwere Tour, längere steile Hänge mit einer Steigung von mehr als 35°; Engpässe können nicht umgangen werden, im mittelsteilen Gelände sind Spitzkehren notwendig.

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