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Skitouren im Villgratental

Liftanlagen und große Hotels sucht man im hinteren Villgratental vergebens. Der Massentourismus hat es scheinbar vergessen. Hier finden SkitourengeherInnen Natur pur. Viele der wunderschönen alten Almhütten, die teilweise ganze Dörfer bilden, werden im Sommer vermietet. Im Winter aber ist es da oben ruhig und einsam.

Toblacher Pfannhorn

Das Toblacher Pfannhorn (2663 m) gehört zu den beliebtesten Tourenzielen der Gegend. Der Grenzberg wird auch von der Südtiroler Seite mit Skiern begangen. Aus dem Villgratental startet man vom Wallfahrtsort Kalkstein. Zuerst geht man in südliche Richtung; bald nach Westen drehend folgt man stets dem Sommerweg entlang dem Alfenbach. Auf 2508 m kommt man zu einem Übergang nach Südtirol: zum Pfanntörl. Auf dem Bergrücken nach Süden erreicht man nun rasch den Gipfel des Toblacher Pfannhorns.

Man kann auch einen zweiten Gipfel besteigen: das Gaishörndl (2615 m). Man fährt zum Pfanntörl ab, je nach Laune auch weiter hinab. Dann steigt man kurz zum Gaishörndl auf und hat von dort - vor allem bei Neuschnee - eine herrliche Abfahrt vor sich.

 

Schwierigkeit: ooo

Toureninfo: 3,5 Std. Aufstieg/1250 HM ↑

 

 

Marchginggele

Ein weiteres schönes Tourenziel entlang der Grenze zu Südtirol ist der Marchginggele (Markinkele, 2545 m). Von Kalkstein geht man zuerst nach Süden. Bald nach der Alfenalm hält man sich in südöstlicher Richtung und folgt dem Marchenbach. Der Taleinschnitt wird enger und das Gelände steiler. Über einige steile Stufen erreicht man das Gisser Törl. Nun folgt man dem Rücken nach Südwest zum Gipfel.

Bei der Abfahrt folgt man der Aufstiegsroute. Nach dem Gisser Törl kann man bei sicheren Verhältnissen auch unter der Marchenswand in westlicher Richtung queren und über eine der schönen, weniger oft befahrenen Rinnen ca. 200 Hm zurück zur Aufstiegsspur abfahren.

 

Schwierigkeit: ooo

Toureninfo: 3 Std. Aufstieg/1000 Hm ↑

 

 

Kreuzspitze

Die Skitour auf die Kreuzspitze (2624 m) beginnt ebenfalls beim Parkplatz in Kalkstein. Von hier wandert man am Forstweg Richtung Alfenalm; kurz vorher zweigt nach rechts der Fahrweg ins Rosstal ab, den man nun in Richtung Nordwesten folgt. Auf 1904 m erreicht man die Lipperalm. Hier lädt die wunderschöne winterliche Almlandschaft zu einer Rast ein. Danach folgt man dem Taleinschnitt über die Almstraße weiter. Schließlich endet diese, und das Gelände wird steiler. Über die Südwestflanke gelangt man zum Gipfel. Vor allem bei Firn ist die Abfahrt über die Südwestflanke 450 Hm Skigenuss pur! Wer danach noch nicht genug hat, steigt 240 Hm zum Kalksteiner Jöchl auf (2326 m).

 

Schwierigkeit: oo

Toureninfo: 3 Std. Aufstieg/1100 Hm ↑

 

 

Großes Degenhorn

Die Tour auf das Große Degenhorn (2946 m), den höchsten Skigipfel im Villgratental, beginnt bei der Unterstalleralm. Während der Straßensperre im Winter fährt man mit einem Taxibus mit Schrankenschlüssel hierher; damit erspart man sich einen Endlosanstieg. Am besten macht man die Tour im Frühjahr, wenn die Straße bereits geöffnet ist. Von der Unterstalleralm geht man über eine Fahrstraße zur schönen Oberstalleralm, dem größten Almdorf des Tals; danach erfolgt der Anstieg über das Arntal. Auf 2130 m zweigt man links ab und gelangt über die schönen, weiten SW-Hänge zum Gipfel. Vom eisernen Gipfelkreuz hat man einen wunderbaren Blick auf den Großvenediger, den Großglockner und die Dolomiten.

 

Schwierigkeit: ooo

Toureninfo: 3-3,5 Std. Aufstieg/1280 Hm ↑

 

 

Text und Fotos: Peter Plundrak, Naturfreunde-Instruktor für Ski- und Skihochtouren

Weitere Informationen

Kontakt

Naturfreunde Österreich

Legende

oo = Leichte Tour, überwiegend flache Hänge, kurze steilere Passage mit einer Steigung von mehr als 30°; einzelne Spitzkehren sind notwendig.

 

ooo = Mittelschwere Tour, längere steile Hänge mit einer Steigung von mehr als 35°; Engpässe können nicht umgangen werden, im mittelsteilen Gelände sind Spitzkehren notwendig.

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