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Winterspaß rund um den Weissensee

Sobald die Landschaft in ein weißes Kleid gehüllt ist, der Schnee in der Sonne glitzert und die Luft klar ist, zieht es begeisterte WintersportlerInnen ins Freie. Doch es muss nicht immer die Skipiste sein. In nahezu unberührter Natur lässt sich der Winter besonders intensiv genießen - zum Beispiel beim Langlaufen am wunderschönen Weißensee.

Die Kärntner Region rund um den Weißensee ist eine von dreizehn „Cross-Country-Ski-Holidays“-Regionen. Neben der perfekten Loipenpflege zählen hier ein umfassendes Leit- und Informationssystem sowie der perfekte Service vor Ort zu den wichtigsten Leistungen für LangläuferInnen. Am Weißensee erwarten einen 60 km Doppelspurloipen und 15 Skatingkilometer, ausgezeichnet mit dem Kärntner Loipengütesiegel, kostenlose Loipenpläne, eine Beschneiungsanlage, das digitale Loipennetz im Web, eine Langlaufschule sowie der Verleih von Langlaufausrüstung und Servicestellen für die Skier. Höhenloipen, eine Biathlon-Anlage, professionelle Guides und Trainer runden das Angebot dieses renommierten Langlaufgebiets ab.

 

Bei Anfängerinnen/Anfängern und Langläuferinnen/-läufern, die es gerne gemütlich haben, sind die Übungsloipen wie die Seewiesenloipe besonders beliebt. Die gut sechs Kilometer lange Schleife entlang des südlichen Seeufers ist ideal für Nordic Cruising und bietet tolle Blicke auf den See.

 

Höher hinauf geht es auf der zehn Kilometer langen Franz-Josephs-Höhe-Loipe. Die mittelschwere Runde eignet sich vor allem für HobbylangläuferInnen, egal ob man mit der Skating-Technik oder im klassischen Stil unterwegs ist. Auf der Panorama-Loipe in über 1300 m kann man gut seine Kondition testen; am besten läuft man die Vier-Kilometer-Runde gleich zweimal und kehrt anschließend zur Stärkung auf der Naggler Alm ein.

Sehr sportliche HobbylangläuferInnen und Profis powern sich auf den schweren Loipen in der Region aus, etwa auf den beiden Skatingloipen „Powercheck“ und „Hühnernock“. Hier gibt es schwierige Steigungen und kurvenreiche Abfahrten zu bewältigen.

 

Langlauf-Urlaub bei Spezialisten

Im „Cross-Country-Ski-Holidays“-Hotel Regitnig, das in unmittelbarer Nähe zu einer Loipe steht, finden LangläuferInnen eine optimale Infrastruktur sowie ein breites Relaxangebot vor. Ein eigener Langlauftrainer namens Wolfgang versorgt die Gäste mit aktuellen Informationen und zeigt, wie man mit der richtigen Technik jede Menge Kraft sparen kann. Sein Motto lautet: „Gesundheit und Lebensfreude tanken!“ Während unseres Langlaufurlaubs am Weißensee ist Wolfgang unser Ansprechpartner. Mein Mann und ich sind voll motiviert: Wir wollen unsere Kondition und Technik verbessern. Und wir freuen uns schon auf das Dahingleiten durch die schneebedeckte Landschaft!

 

Vor der ersten Einheit unseres gebuchten Privatunterrichts erwartet uns Wolfgang mit einem Loipenplan. Nach einem kurzen Kennenlernen empfiehlt er uns für den Beginn die mittelschwere Genussloipe Naggl, im Plan mit „L4“ gekennzeichnet. Der Loipeneinstieg ist auf der Wiese unterhalb des Parkplatzes in Naggl. Gleich nach dem Start geht es leicht abfallend bis auf die Höhe des Seeufers. Entlang des südlichen Ufers laufen wir bis zum Paterzipf. Meine Körperbewegungen erfolgen völlig im Takt, jeder Doppelstockschub powert mich nach vorne. Der Schweiß ist der Preis für das Vergnügen, durch diese herrlich ruhige Winterlandschaft zu fahren. Nach einem leichten kurzen Anstieg bis zur Bodenalmstraße kommen wir zurück zum Startpunkt. Knapp 4,5 Kilometer sind geschafft; doch wir wollen noch ein paar mehr laufen. Wir wählen daher die Verbindungsloipe „V3“ Naggl, die uns über Rauna bis zum Parkplatz der Weißensee-Bergbahn bringt, wo ein gemütliches Gasthaus zur Einkehr lockt.

 

Erschöpft von der ersten Trainingseinheit und der kalten Winterluft – am See herrschen immer die tiefsten Temperaturen – freue ich mich auf der Rückfahrt bereits auf die Vital-Oase des Hotels: zunächst eine Aufwärmrunde im Dampfbad, gefolgt von einem zischenden Aufguss in der finnischen Sauna und zum Abschluss eine wohltuende Massage …

 

Beim Aussteigen aus dem Hotel-Shuttle meint Wolfgang: „Ich bin übrigens auch für die Eisschnelllaufkurse des Hotels zuständig. Vielleicht habt ihr ja Lust, auch einmal eislaufen zu trainieren.“ Warum eigentlich nicht? Schließlich gilt der Weißensee als ein Paradies für EisläuferInnen.

 

Eislaufen am Weißensee

Am Weißensee erwarten EisläuferInnen eine 6,5 km² große präparierte Eisfläche. Wie es die alte Bauernweisheit „Zu Kathrein friert der See zu“ besagt, bildet sich auf dem See um den 25. November (Kathrein) eine dünne Eisschicht. Mitte Dezember ist die Eisdecke bereits 40 cm dick. Die bestens gepflegten Eislaufrundbahnen, die Eisstockbahnen, die Eishockeyplätze sowie die 400-Meter-Bahn für EisschnellläuferInnen halten bis Anfang März. Professionelle Eislauftrainer der Natureislaufschule Weißensee helfen AnfängerInnen/Anfängern, diesen Sport spielerisch zu erlernen. Sportlich ambitionierten Eisläuferinnen/Eisläufern zeigen sie, wie sie ihre Technik verfeinern können.

 

Auf dem Weißensee werden auch internationale Wettbewerbe ausgetragen. Höhepunkt ist der Eisschnelllaufmarathon der Profis: Seit bereits 25 Jahren findet hier die „Alternative holländische 11-Städte-Tour“ statt (nähere Infos: www.natureislauf.at), heuer vom 21. bis 31. Jänner. 200 Kilometer werden unter die Kufen genommen, in der Hoffnung, den aktuellen Weltrekord von 5 Stunden und 11 Minuten zu knacken.

 

Rund um den Weißensee kann man natürlich auch andere Wintersportarten wie Schneeschuhwandern, Skitourengehen und Biathlon ausüben.

 

Text: Lisa Riedlsperger, Fotos: Cross Country Ski Holidays

Expertentipps

Beim Langlaufen erreicht man mit relativ wenig Aufwand tolle Ergebnisse: Man wird sehr fit, baut Stress ab, hat viel Spaß und wunderschöne Naturerlebnisse. Im Folgenden einige Ratschläge von Langlauftrainer Wolfgang:

Wichtig ist zu entscheiden, was ich bin oder sein will. Bin ich ein Skiwanderer, Freizeitsportler oder Rennläufer? Je nachdem brauche ich die entsprechende Ausrüstung. Faktoren wie Körpergröße, Gewicht, Aktivitätspensum und Können bestimmen, welche Ausrüstung nötig ist. Man verliert nämlich schnell die Freude am Langlaufen, wann man nicht das richtige Material hat.

 

Vor allem EinsteigerInnen sollten die jeweilige Langlauftechnik (klassisch oder Skating) von einem Profi lernen.

 

Richtig wachsen:

  • Es gibt Klassikski, Skatingski und Nordic Cruiser. Wie man die Skier wachsen muss, hängt auch davon ab, ob ich ein Skiwanderer, Hobbyläufer oder Rennläufer bin. Genau in dieser Reihenfolge erhöht sich der Aufwand, die Skier zu präparieren. Für alle sind aber die gleichen Faktoren zu berücksichtigen: Wie ist der Schnee beschaffen? Welche Schneetemperaturen werden gemessen? In welchem Gelände werde ich unterwegs sein?
  • Die Struktur des Belags sollte für die unterschiedlichen Schneeverhältnisse (Trocken- bis Nassschnee) geeignet sein (= Universalstruktur). Der Belag sollte nie austrocken (weiße Stellen im Belag) - man muss daher regelmäßig wachsen. Beim Einbügeln des Wachses sollte man ein Universalwachs verwenden, das eine möglichst große Spanne der Schneetemperaturen abdeckt.
  • Flüssigwachse sind zwar schnell aufzutragen, halten aber nicht sehr lange.
  • Ist der Belag beschädigt und/oder verschmutzt, lässt man ihn am besten in einer Skipräparationsmaschine schleifen, strukturieren und mit einem Grundwachs versehen.
  • Will man mit gut präparierten Skiern unterwegs sein, besucht man am besten einen Wachskurs oder einen einschlägigen Vortrag. Auch Wachsfibeln der diversen Wachshersteller bieten die wichtigsten Informationen.
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