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Welterbesteig Wachau

Wandern auf die sanfte Tour in 14 Etappen sowie mit der Jauerling-Runde

Bewegungsfreudige Genießer können seit Juni 2010 eine der wohl schönsten Weitwander-Routen Österreichs erkunden: den 180 km langen neuen Welterbesteig Wachau. In 14 Etappen kann man die Zeugen der reichen Geschichte und die anregende Gegenwart der Wachau kennenlernen.

 

Von Ort zu Ort wandern, durch malerische Winzerdörfer und schmucke Renaissancestädte, durch schattige Hohlwege, vorbei an blühenden Gärten und sonnendurchfluteten Weinbergen, zu prachtvollen Kulturdenkmälern, stets mit dem Blick auf das harmonisch gewundene Flusstal – der neue Welterbesteig Wachau ist seit Anfang Juni 2010 eröffnet und legt seinen Besucherinnen und Besuchern die schönsten Plätze der Wachau sanft zu Füßen.

 

Belohnt werden Wanderer nicht nur mit traumhaften Ausblicken und einer Vielzahl von kulturellen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, sondern auch mit einer paradiesischen Dichte wunderbarer Labstationen – von urigen Heurigen und Winzerbetrieben über gemütliche Wirtshäuser bis hin zu haubengekrönten Restaurants. Am Ende eines ausgiebigen Wandertages bezieht man entweder direkt bei einem Winzer Quartier oder wählt aus dem umfangreichen Angebot an Privatzimmern, Ferienwohnungen und Tophotels.

14 Etappen verteilen sich auf etwa 180 abwechslungsreiche Kilometer. In ungefähr jeweils einer Woche lassen sich das Süd- und das Nordufer erwandern. Auf drei Fähren kann man von einem Donauufer zum anderen wechseln.

 

Wer Ausdauer, Lust und Zeit hat, kann als Draufgabe noch die Jauerling-Runde anhängen. Für innere Einkehr und zum Krafttanken eignet sich der nah gelegene Jakobsweg zwischen den Stiften Göttweig und Melk.

 

Einzigartige Naturkulisse

Die Wachau ist mit all ihren landschaftlichen Reizen und den imposanten Stiften, Burgen und Ruinen ein wahres Gesamtkunstwerk. Als eine der ältesten Kulturlandschaften Österreichs erlangte die Wachau im Jahr 1994 das Europäische Naturschutzdiplom. Im Dezember 2000 wurde sie als einzige Region an der gesamten Donau in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen, und das Magazin „National Geographic Traveler“ kürte sie Ende 2008 zur „Best Historic Destination in the World“.

Sanfte Rieden treffen auf schroffe Felswände, sonnige Wege führen zu schattigen Ruinen. Der Reiz des Gegensätzlichen begleitet den Wanderer auf Schritt und Tritt. Höhepunkte der Route sind zum einen die idyllischen Riedenwanderwege entlang der berühmten Urgesteinsterrassen mit Trockensteinmauern. Hier gedeihen die weltberühmten Weine der Wachau, die am Abend verkostet werden können.

 

Zum anderen wandert man durch selten gewordene Natur. Die Wachau zählt zu den am strengsten geschützten Lebensräumen der EU. Sie ist eine der wenigen Stellen, wo die Donau in ihrem natürlichen Bett fließt. Auf den typischen Trockenrasenflächen wachsen seltene Pflanzen wie das Steinfedergras, nach dem eine der Kategorien der Wachauer Weine benannt ist, und auch einige Orchideenarten, die es nur in der Wachau gibt.

 

Mit etwas Glück erheischt man auf den Weinterrassen einen Blick auf eine Smaragdeidechse, lauscht im Naturpark Jauerling den Rufen eines Uhus oder beobachtet einen Eisvogel oder einen Fischotter, der zu den typischen Bewohnern der Donauauen zählt.

 

Weite Blicke

Den wohl weitesten und höchsten Donaublick hat man von der schön gelegenen Wachauterrasse des Hans-Pichler-Naturparkhauses am Jauerling in 915 m Seehöhe. Eine ebenfalls wunderbare Sicht auf einen Großteil der Wachau genießt man von der Starhembergwarte auf 564 m in Dürnstein, von der Ferdinandwarte auf der Hohen Wand im Dunkelsteiner Wald auf 370 m, von der Seekopfwarte bei Rossatz auf 671 m und von der Dachbergwarte in Emmersdorf auf 383 m.

 

Lohnenswerte Wanderziele mit fantastischem Ausblick sind auch die Ruinen Aggstein und Hinterhaus, die Dürnsteiner Kanzel, der Spitze Graben und der Hohe Stein.

 

Berühmte Rieden

Wer entlang des Welterbesteiges Wachau wandert, passiert auch die berühmtesten Rieden der Wachau wie den Loibnerberg in Dürnstein, die Riede Achleiten und Klaus in Weißenkirchen, Rotes Tor, Singerriedl, Setzberg, Tausendeimerberg und Bruck in Spitz, Kollmütz in Wösendorf, Kirnberg und Mugler in Rossatz und am Berg Trenning über Mühldorf die höchste Riede auf 450 m.

 

Kulturelle Highlights

Neben den zwanzig imposanten Burgen und Schlössern, die entlang der 14 Teilstücke des Welterbesteiges thronen, erwarten den Wanderer weitere kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die bekannten Stifte Göttweig und Melk. Die Altstadt von Dürnstein mit dem charakteristischen blauen Turm des Augustinerchorherrenstifts und Weißenkirchen mit dem Teisenhoferhof, einem Schmuckstück aus der Renaissance, laden zu einer Besichtigungsrunde ein. Römische Spuren wie die Überreste eines römischen Wachturms in Bacharnsdorf und der Römerweg sowie das römische Kastell Mautern erinnern an die Zeit, als die Donau Grenze des Römischen Reiches im Norden war.

 

Die 14 Etappen des Welterbesteigs

1. Krems, Hoher 1. Markt–Dürnstein Altstadt (12,5 km, ca. 4,5 Std. Gehzeit)

2. Dürnstein, Altstadt–Weißenkirchen, Marktplatz (17 km, 6 Std. Gehzeit)

3. Weißenkirchen, Marktplatz–Spitz, Kirchenplatz (10,5 km, 3,5 Std. Gehzeit)

4. Spitz, Kirchenplatz–Mühldorf, Marktplatz (13 km, 4 Std. Gehzeit)

5. Mühldorf, Marktplatz–Jauerling–Maria Laach (13 km, 5,5 Std. Gehzeit)

6. Maria Laach, Marktplatz–Aggsbach Markt, Marktplatz (7 km, 2 Std. Gehzeit)

7. Aggsbach Markt, Marktplatz–Emmersdorf, Marktplatz (15,5 km, 5 Std. Gehzeit)

8. Emmersdorf, Marktplatz–Melk, Altstadt (10 km, 3 Std. Gehzeit)

9. Melk, Altstadt–Aggsbach Dorf, Hammerschmiede (17 km, 6 Std. Gehzeit)

10. Aggsbach Dorf, Hammerschmiede–Hofarnsdorf, Schloss (16 km, 5,5 Std. Gehzeit)

11. Hofarnsdorf, Schloss–Rossatz, Kirchenplatz (17 km, 6,5 Std. Gehzeit)

12. Rossatz–Oberbergern, Kapelle (12 km, 4 Std. Gehzeit)

13. Oberbergern, Kapelle–Stift Göttweig–Mautern, Rathausplatz (17,5 km, 5 Std. Gehzeit)

14. Mautern, Rathausplatz–Krems, Hoher Markt (4 km, 1 Std. Gehzeit)

 

Die Jauerling-Runde

Eine schöne Ergänzung zum Welterbesteig ist die Jauerling-Runde, ein attraktiver, 90 km langer Weitwanderweg mit sieben Etappen um den Naturpark Jauerling-Wachau, der über die Waldviertler Hochebene führt. Als Ausgangs- und Endpunkt bietet sich der Wallfahrtsort Maria Laach an. Der Jauerling ist mit seinen 960 m der höchste Berg der Wachau und wird auch „Dach der Wachau“ genannt.

 

1. Spitz, Kirchenplatz–Aggsbach Markt, Marktplatz (16 km, 5,5 Std. Gehzeit)

2. Aggsbach Markt, Marktplatz–Maria Laach, Marktplatz (7 km, 2 Std. Gehzeit)

3. Maria Laach, Marktplatz–Emmersdorf, Marktstraße (14 km, 4 Std. Gehzeit)

4. Emmersdorf, Marktstraße–Weiten, Prangerplatz (17 km, 5 Std. Gehzeit)

5. Weiten, Prangerplatz–Raxendorf, Marktplatz (8 km, 3 Std. Gehzeit)

6. Raxendorf, Marktplatz–Mühldorf, Marktplatz (12 km, 3 Std. Gehzeit)

7. Mühldorf, Marktplatz–Jauerling–Spitz, Kirchenplatz (13,5 km, 5 Std. Gehzeit)

 

Text von Mag. Jutta Mucha-Zachar, Wachau-Expertin

 

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