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Fair zur Natur im September

Der globale Ökobankrott

 

Am 8. August dieses Jahres war „Earth Overshoot Day“ - oder zu Deutsch: Welterschöpfungstag. Das bedeutet, dass die Menschheit bereits an diesem Datum alle ihr zur Verfügung stehenden Erdreserven für das Jahr 2016 verbraucht hat. Ab jetzt machen wir bei unserer Mutter Erde bis Ende des Jahres nur noch Schulden. Unser Konsum basiert somit seit knapp einem Monat hauptsächlich auf Kosten der Urwälder, der Meere und der Böden.

 

Erstmals fand der Welterschöpfungstag am 19. Dezember 1987 statt, im Jahr 2009 war es bereits der 25. September, 2014 der 19. August und auch dieses Jahr rückte er um 11 Tage nach vorne. Hauptverursacher dieses Ökobankrottes sind wir selbst - also die wohlhabenden Industrienationen dieser Erde. Wir verbrauchen etwa zehnmal so viel wie die ärmsten Länder dieser Welt. Laut Statistik geht man besonders in Österreich mit Ökoressourcen geradezu verschwenderisch um - dazu zählen unter anderem der Verbrauch von Wasser, Brennmaterial, Bauholz, Getreide, Fisch und Fleisch.

 

Wie verschwenderisch bist du?

Auf my.footprint.at kann sich jeder seinen eigenen Ressourcenverbrauch pro Jahr ausrechnen. Wir waren neugierig und haben den Test gemacht - und selbst für uns Vegetarier, Bioladeneinkäufer und Energiesparlampenbenützer war das Ergebnis mehr als ernüchternd:

 

„Den fairen Anteil an den erneuerbaren Naturleistungen der Erde hast du bereits am

13. April 2016 aufgebraucht. Seit dem lebst du zu Lasten der Natur und aller Zukünftigen und auf Kosten der benachteiligten drei Viertel der Weltbevölkerung. Würden alle ErdenbürgerInnen auf ähnlich großem Fuß leben wie du, wären 3.51 Erden erforderlich.“

 

Autsch, das hat gesessen. Doch was sind nun eigentlich die schlimmsten Übeltäter in Sachen CO2 Footprint und was kann jede Einzelne von uns tun, um diesem Dilemma entgegenzuwirken?

 

 

1. weniger Fliegen

Ein Sommerurlaub im Süden und 2-3 geschäftliche Kurzstreckenflüge können den persönlichen CO2-Fußabdruck ganz leicht verdreifachen. Die Emissionen pro Person belaufen sich pro Langstreckenflug auf etwa 4.000 kg CO2, während das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen 2.300 kg CO2 beträgt. Gerade Kurzstreckenflüge können oftmals auch bequem durch Zugfahrten ersetzt werden.

 

2. Dimension und Dämmung des Wohnraums

Schon alleine die Reduktion der Temperatur im Haus um 1-2 Grad reduziert den CO2-Verbrauch des Haushaltes enorm. Die Energiebeschaffung aus erneuerbaren Rohstoffen sowie eine gute Dämmung tragen ebenfalls positiv dazu bei.

 

3. Konsum von tierischen Produkten einschränken

Pflanzliche Lebensmittel haben im vergleich zu tierischen Lebensmitteln durchschnittlich nur 1/10 des Treibhausgas-Potentials. Vor allem die Rinderhaltung verursacht eine sehr hohe CO2 Belastung. Weiterverarbeitete tierische und pflanzliche Lebensmittel wie Käse, Wurst, Butter oder Gemüsekonserven verursachen höhere Treibhausgas-Emissionen als unverarbeitete Rohprodukte.

 

4. weniger Autofahren

Dass Autoabgase nicht gerade gesund sind, wissen wir alle. Deshalb sind Fahrgemeinschaften oder eine Monatskarte für den Bus oder Zug gute Alternativen, auf die man meist sehr einfach zurückgreifen kann.

 

Mehr Infos:

http://www.mein-fussabdruck.at

http://www.overshootday.org

my.footprint.at

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