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Kletterparadies Sizilien

Sizilien ist die größte Insel im Mittelmeer mit einer Küstenlänge von 1152 km. Sie zieht jedoch nicht nur Badegäste an: Die schroffe Küste ist ein wahres Klettereldorado.

Über 80 Prozent von Sizilien besteht aus Berg- und Hügelland, der höchste Berg ist der immer noch aktive Vulkan Ätna (3345 m). In der Nähe des Ätna gibt es zum Klettern vor allem festen Sandstein, sonst findet man meist Kalkstein von sehr guter Qualität. Klettern ist heute auf der ganzen Insel weit verbreitet. Von plattigen bis überhängenden Kletterrouten wird alles geboten.

 

Reisezeit

Auf Sizilien herrscht mediterranes Klima. Die Insel gehört zu den niederschlagärmsten und zugleich wärmsten Regionen Italiens. Im Winter ist es am Meer eher mild, im Landesinneren kann es jedoch auch kalt werden. Im Sommer ist es in Küstennähe warm und windig, im Landesinneren jedoch drückend heiß.

Frühling und Herbst mit ihren milden Temperaturen eignen sich für Reisen nach Sizilien am besten. Doch auch im Winter kann man in Shorts und T-Shirt auf wunderschönen Felsen in Meeresnähe klettern. Im Juli und August wird das Klettern aufgrund der Hitze eher zur Qual und ist daher nicht zu empfehlen. Ausnahme: Wer die richtige Ausrichtung der Felsen und eine günstige Tageszeit erwischt, kann auch im Sommer einige Seillängen machen.

Wer die wichtigsten Klettergebiete kennenlernen möchte, sollte dafür mindestens eine Woche einplanen. Wer nur ein paar Tage zur Verfügung hat, wählt am besten Palermo, denn hier ist das Kletterzentrum mit den meisten Ein- und Mehrseillängenrouten. Die Klettergebiete bei Palermo bieten mit fünf großen Sektoren rund um den Vorort Mondello auch genügend Routen für längere Aufenthalte. Ein zweites großes Klettergebiet ist Castelmola oberhalb von Taormina im Osten der Insel. Bei dem etwas schwer zu erreichenden Klettergebiet handelt es sich um einen recht großen Felsriegel mit mehr als 80 Routen.

 

Die Routen

Im Westen der Insel, zwischen Palermo und Trapani, wurden die ersten alpinen Wege bereits vor 30 Jahren erschlossen. Heute verlaufen hier schöne, aber eher schwierige Sportkletterrouten mit bis zu 400 m Länge.

Viele Kletterrouten in den höheren Wänden wurden in unterschiedlichem Stil erschlossen. Sie folgen zwar schönen Linien, sind teilweise aber schlecht abgesichert. Für diese Routen sind mobile Sicherungsmittel (Friends, Keile und dergleichen) und Schlingen zur zusätzlichen Absicherung und Standplatzverbesserung unbedingt nötig; eine Begehung erfordert alpinistische Erfahrung. Teilweise wurden in letzter Zeit Routen mit Bohrhaken saniert.

 

Die klassischen alpinen Wege auf Sizilien sind durchwegs Abenteuergebiet, wissen Massimo Cappuccio und Giuseppe Gallo, die den Führer „Di Roccia di Sole – Klettern auf Sizilien“* verfasst haben. Oft müssen die Standplätze eingerichtet werden, und es gibt nur sehr wenige Zwischensicherungen. Für solche Routen braucht man einen sehr guten Orientierungssinn, und man darf nur mit kompletter Alpinausrüstung einsteigen.

Die Sportkletterrouten sind dagegen durchwegs gut mit Bohr-/Klebehaken - wenn auch hin und wieder mit längeren Runouts - und gebohrten Standplätzen abgesichert.

Das Potential für Neuerschließungen in Sizilien ist noch groß. Wer Routen erschließen will, hat hier viele Möglichkeiten, seine Handschrift zu hinterlassen.

 

Ausrüstung

Für Sportkletterrouten reicht meist die übliche Kletterausrüstung: Schuhe, Gurt, ein 60-Meter-Seil, 12-14 Expressschlingen, Bandschlinge zur (Selbst-)Sicherung und Chalkbag.

Für die alpinen Kletterrouten benötigt man zusätzlich mehrere Schlingen für den Standplatz, Reepschnüre für Sanduhren, ein komplettes Set Keile und Friends, zwei Halb- oder Zwillingsseile und natürlich einen Helm.

 

Campieren

Wildes Campieren ist auch in Italien verboten! Einige Felswände liegen allerdings auf Privatgrund. In diesen Fällen könnte vorher um Erlaubnis gefragt werden.

In den meisten Schutz- und Wiederaufforstungsgebieten ist es strengstens verboten, Feuer zu machen; ein kleiner Funke kann genügen, um riesige Flächen abbrennen zu lassen. In Gegenden, wo Lagerfeuer erlaubt sind, darf man diese nie unbeaufsichtigt lassen.

 

Neben dem Klettern

Sizilien hat allerhand zu bieten: Die Gastfreundschaft der Bevölkerung, schmackhafte Speisen, wunderschöne historische Stadtzentren und natürlich das Meer. Die Insel ist in neun Regionen aufgeteilt, die zum Teil sehr dicht besiedelt sind. Neben der Hauptstadt Palermo und den attraktiven Städten Messina, Catania und Syrakus gibt es zahlreiche kleine sehenswerte Orte, auch im Landesinneren. Für historisch Interessierte ist vor allem Syrakus mit seinem schönen Stadtkern und bedeutungsvollen archäologischen Ausgrabungsstellen zu empfehlen.

 

Glaube und Tradition sind ein wichtiger Bestandteil der sizilianischen Kultur. Bei der christlich geprägten Mehrheit der Bevölkerung wird vor allem die Marienverehrung groß geschrieben. An Feiertagen finden oft traditionelle Umzüge statt, bei denen man die sizilianische Variante des Italienischen in würdevollen Sprechgesängen hört.

Kulinarisch kann man sich in Sizilien ausgezeichnet verwöhnen lassen. Die Küche ist sehr vielseitig und besteht meist aus vielen kleinen Vorspeisen und deftigen Hauptspeisen. Neben raffinierten Füllungen lieben die SizilianerInnen auch Süßspeisen.

 

Wer gerne bis in die Morgenstunden feiern möchte, kann dies besonders gut in Palermo, Catania, Syrakus und Ragusa.

 

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