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Die alpine Voralpe

Freizeittipp von Bernhard Baumgartner

 

Der Bergname „Voralm“ lässt an eine eher gemütliche Wanderung denken! Aber der Gipfel heißt Stumpfmauer, ist 1770 m hoch und zeigt sich nur in der Seitenansicht zwar stumpf, aber als schroffer Wandabbruch. Vom Tanzboden her, der in einer zackigen Höhenrunde zu erreichen ist, wirkt der Hauptgipfel sogar wie ein Felszahn. Also nur eine Bergtour für geübte, ausdauernde und schwindelfreie Wanderer! Das Gipfelerlebnis ist dem entsprechend überaus eindrucksvoll, wenn die 1250 Höhenmeter von Hollenstein an der Ybbs erst bewältigt sind. Nicht vergessen, hinunter muss man auch wieder, und Einkehrmöglichkeit gibt es erst wieder im Tal.

Route: Zufahrt von Hollenstein bis Unterleiten (Hof Wenten) – markierter Steilaufstieg über den Nordostkamm – „Steinerne Katz“ – Stumpfmauer – Kopetzkysteig (Sicherungen) – Dreiländereck – Tanzboden. Von dort zurück und durch die „Lucken“ zum Aufstiegsweg (dieser dauert 3 ½ bis 4 Stunden, Höhenrunde zum Tanzboden 1 ½ Stunden).

Wanderführer: Wandererlebnis „Ötscher & Ybbstaler Alpen“ von Bernhard Baumgartner und Werner Tippelt, Neuerscheinung im Kral-Verlag.

 

Überschreitung der Voralpe als Extremwanderung:

Vom „Normalweg“ auf die Stumpfmauer abzweigend über den Frenzsattel zur Hinteralm und anschließend über beide Gipfel zurück nach Hollenstein. Gehzeit insgesamt 8 Std. Nach markierter Strecke folgt ein alter Jagdsteig, längst abgekommen und besonders im Ausstieg zur Hinteralm verwachsen, in letzter Zeit aber mehrfach Berichte über Begehungen in Internetforen, in der beschriebenen Richtung leichter zu finden, aber nur für erfahrene Extremwanderer geeignet! Als Variante direkter Aufstieg durch die „Schneegruben.


Routenverlauf:

Von der Straßengabelung unter dem Wentenhof rechts am Haberfeldhof vorbei in die Wälder an der Nordseite der Voralpe (rot markiert Nr. 267 Richtung Altenmarkt). Bei Wildbachgraben links abzweigend rot markierter Steig und nach der nächsten Wildbachrinne zum flacheren Gelände bei der Frenzbach-Jagdhütte und eben zum Frenzsattel mit der oberösterreichischen Landesgrenze (1009 m, 1 ¼ Std.).

Gleich danach unmarkiert links auf alter Wegspur und anfangs sehr steil aufwärts, kurz nach rechts zu einer Felsecke, wo der alte Jagdsteig beginnt (eine besonders heikle Stelle der Route, eventuell Wegsuche unvermeidlich!). Der Steig quert mit geringer Neigung die Hänge, sogar eine Rinne mit unterhalb abbrechender Felsstufe, und erreicht eine Bergecke mit eindrucksvollem Blick auf den Weiterweg. Unter Felsen leicht absteigend, kommt man in den Graben unter der Langmauer (als Variante direkte Aufstiegsmöglichkeit durch die „Schneegruben“).

 

Die alten Steigspuren queren weiter leicht bergan und gelangen in den hintersten Frenzgraben (Wasseraustritt, Grenze von Oberösterreich in die Steiermark). Am folgenden offeneren Steilhang sind die Spuren überwiegend ziemlich verwachsen, daher muss man mit viel Geschick und Mühe aus dem sehr steilen Gelände über den Rücken hinaus zum oberen Rand der Hinteralm gelangen (1407 m, 1 ½ bis 2 Std.), wo der rot markierte, von Altenmarkt an der Enns auf den Tanzboden führende Steig verläuft.

 

Auf diesem links hinauf zu einem Wiesenhang, über den Rücken der Teufelskirche hinweg und auf den Tanzboden (1727 m, 1 Std.). Weiter mit Sattelabstieg zum „echten Dreiländereck“ (1600 m) und über die gesicherten Felsen am Kopetzkysteig hinauf zur Stumpfmauer (1770 m, ¾ bis 1 Std.). Abstieg über den markierten „Normalweg“ Richtung Hollenstein zum Ausgangspunkt an der Abzweigung der Frenzbergstraße unterhalb von Wenten (2 ½ Std.).

 

Eine landschaftlich außergewöhnliche, aber noch extremere Variante durch wegloses und abschüssiges Steilgelände, das sich noch dazu durch Windwürfe und Lawinenabgänge ständig verändert könnte, führt noch vor dem hintersten Frenzgraben durch die „Schneegruben“ zur Nordseite des Stumpfmauergipfels: Aus dem Graben unter der Langmauer auf schwachen Steigspuren links in den Hochwald ansteigen, die untere Spur wählen und hinein in den rinnenartigen Kessel unter der gewaltigen Langmauer. In der linken Rinne nahezu weglos höher hinauf, dann jedoch in die mittlere Waldzunge hinein, wo vereinzelte Wildwechsel das Höhersteigen zwischen den steinigen Waldstufen erleichtern. Ziemlich hoch oben quert dann ein schwacher Steig, dem man links folgt, dadurch den oberen Gratrand erreicht und wieder leicht rechts haltend zum markierten Hollensteiner Aufstieg am letzten Aufschwung des Nordhang beim „Hüttfeld“ kommt (gleich danach rechts die Querung zur „Lucken“).

 

 

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