Immer den Rissen folgen – Klettern im Quarzporhyr

Ein Kletterwochenende in Tirol. Das war mein Plan, als ich mich am Freitag, dem 25.9.2020, auf den Weg zu Severin Parger machte. Doch schon während der Fahrt schüttete es in Strömen und mein Autothermometer zeigte ganze drei Grad an. Am Wochenende war das Wetter auch nicht besser angesagt. Ich stellte mir mehr als einmal die Sinnfrage bezüglich dieser Unternehmung.

 

Aber Sevi hatte einen Alternativplan parat: Rissklettern in Bozen. Also düsten wir am nächsten Tag über den Brenner – dort sah es schon nach guten Verhältnissen für die erste Skitour aus – und kamen bereits im Sonnenschein in Südtirol an.

Gegen Mittag stiegen wir mit Risskletterhandschuhen bewaffnet und mit mobilen Sicherungsmitteln behängt wie zwei Christbäume in die Tour „Haselburgriss“ ein. Die vielen Friends und Keile braucht man auch in der mit VII+ bewerteten Route. Bis auf die perfekt gebohrten Stände steckt nämlich in den vier Längen insgesamt genau ein Zwischenhaken und der war locker. Beim Abseilen schlug ihn Sevi mit einem Stein nochmal ordentlich nach, Hammer hatten wir leider keine mit. Ansonsten ist die Tour aber gut absicherbar und sehr schön zu klettern.

 

Nach einer gemütlichen Nacht in Sevis frisch zum Campen ausgebauten Bus war die „Quergongwalli“ an der Reihe. Ebenfalls eine herrliche, cleane Risskletterei. Zwischendurch gibt es auch Platten, in denen dann ein paar Bohrhaken stecken. Das meiste konnten wir frei klettern, nur die Schlüsselstelle (VIII), ein gefinkelter Quergang, meisterten wir beide im Techno-Stil.

 

Trotz der anschließenden, für mich doch eher langen, Heimreise lautet mein Fazit: Ein wirklich cooles Klettergebiet, das ich auf jeden Fall wieder besuchen möchte!

 

Text von Tanja Kuster

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