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Neu! Factsheet "Invasive Neophyten - Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen"

Seit die Menschen Ackerbau und Viehzucht betreiben, mit Naturprodukten handeln und die Welt bereisen, werden Pflanzen und Tiere in neue Regionen gebracht. Alle seit der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 eingeführten neuen Organismen nennt man Neobiota (neue Lebewesen) bzw. Neozoen (neue Tiere), Neomyceten (neue Pilze) und Neophyten (neue Pflanzen). Dieses Factsheet der Naturfreunde stellt sechs problematische eingewanderte Pflanzenarten vor und beschreibt, wie man ihre Ausbreitung verhindert und wie man kleine sowie große Bestände bekämpfen kann.

Die negativen Auswirkungen von manchen nichtheimischen Pflanzenarten sind in vielen Ländern beträchtlich. Neophyten gelten weltweit als eine der wichtigsten Ursachen für den Rückgang der Biodiversität und bescheren auch große wirtschaftliche Schäden (an Gebäuden, landwirtschaftlichen Kulturen etc.).

Der Anteil der Neophyten an der Gesamtflora Österreichs beträgt etwa 27 % (= ca. 1100 Arten). Davon werden 17 Arten als für den Naturschutz und 14 Arten auch in wirtschaftlicher Hinsicht problematisch eingestuft. Der Riesen-Bärenklau, die Beifußblättrige Ambrosie und die Kermesbeere sind auch gesundheitsschädlich.

Der Klimawandel begünstigt das Ausbreiten wärmeliebender Neophyten.

 

Problemarten

Einige in Österreich eingeschleppte Pflanzenarten finden hier so gute Bedingungen vor, dass sie sich extrem rasch ausbreiten und heimische Arten verdrängen sowie Ökosysteme verändern können. Diese Problemarten nennt man „invasive Neophyten“. Dazu zählen die in diesem Factsheet vorgestellten Pflanzen: der Riesen-Bärenklau, Staudenknöteriche, das Drüsige Springkraut, Goldruten, die Beifußblättrige Ambrosie sowie die Amerikanische und Asiatische Kermesbeere.

Die meisten invasiven Neophyten sind Pionierarten, die sich vor allem in Tallagen auf offenen Böden und anderen vom Menschen stark veränderten Standorten ansiedeln. Sie sind anspruchslos, konkurrenzstark, wachsen sehr schnell und können sich sehr effizient ausbreiten. Man muss daher die Ansiedlung mit vorbeugenden Maßnahmen verhindern bzw. so früh wie möglich gegen sie vorgehen. Haben sich bereits Dominanzbestände gebildet, werden extrem zeitaufwendige und kostenintensive Maßnahmen notwendig, die allerdings nicht immer den gewünschten Erfolg bringen.

 

Aufklären und vorbeugen

Es ist daher sehr wichtig, sich mit dem Thema „invasive Neophyten“ ernsthaft zu beschäftigen und Aufklärungsarbeit zu leisten - in der Bevölkerung und in den Gemeinden. Alle GrundbesitzerInnen und EntscheidungsträgerInnen sollten darüber Bescheid wissen, um Schaden abzuwenden. Die Kenntnis der invasiven Pflanzenarten und ihrer Verbreitung ist eine wesentliche Voraussetzung für einen effizienten Mitteleinsatz.

Invasive Neophyten können nur gemeinsam erfolgreich zurückgedrängt bzw. verhindert werden. Auch die Bevölkerung ist dazu aufgerufen mitzuhelfen. Bei der Bekämpfung von Neophyten muss man allerdings in Jahren denken!

 

Neues Factsheet mit allen wichtigen Infos

Die Naturfreunde haben nun die Informationen über die wichtigsten invasiven Neophyten zusammengetragen und ein Factsheet erstellt. Dieses Factsheet soll dazu beitragen, dass man sich der großen Problematik von invasiven Neophyten bewusst wird und dass viele engagierte Ortsgruppen (im Idealfall gemeinsam mit der Gemeinde bzw. dem Grundstücksbesitzer/-besitzerin, dem zuständigem Forstamt oder der Naturschutzbehörde) Bekämpfungsmaßnahmen starten werden.

 

Folgende 6 Arten werden im Factsheet im Detail behandelt

 

1. Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia)

2. Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

3. Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana) und die Asiatische Kermesbeere (Phytolacca acinosa)

4. Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica)/Sachalin-Staudenknöterich (Fallopia sachalinensis)/Bastard-Knöterich (Fallopia x bohemica)

5. Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)

6. Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)

 

 

Bevor man gegen invasive Neophyten vorgeht, muss man checken, ob man auch die personellen, finanziellen und zeitlichen Ressourcen hat, um regelmäßig mehrere Jahre lang die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen.
Der Riesenbärenklau ist auch für den Menschen gefährlich! Es können sich bis zu 48 Stunden nach Hautkontakt mit der Pflanze Hautreizungen bis hin zu schweren Entzündungen mit starker
Blasenbildung entwickeln, die ärztlich versorgt werden müssen.
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Naturfreunde Österreich

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