Gerade noch vor der Abschlussexpedition durften wir mit Gerhard von bolting.eu einen Tag verbringen. Hier lehrte Gerhard uns das große ABC des Hakensetzens und gab uns das nötige know how für potenzielle neue Routen.
Wir waren überrascht, wie viel Hintergrundwissen rund um Materialen (Injektionsmörtel, Hakenarten, etc…), Felsbeschaffenheit, Setzvorgang und Vor- Nachbereitung der gesetzten Haken notwendig ist. Nicht nur das Wissen, sondern auch das richtige Kombinieren dieser Aspekte je nach Situation ist Voraussetzung, um fatale Fehler zu vermeiden und einen sicheren und langlebigen Haken zu setzen.
So lernten wir zum Beispiel, dass ein richtig gesetzter Klebehaken die langlebigste Variante der Haken ist, da nur ein Bauteil plus Kleber verwendet wird. Der Bohrhaken hingegen besteht aus mehreren Einzelteilen. Natürlich muss man aber Kosten und Begehungsstil der Route beachten. Im Sportklettergarten bei vielen Stürzen und Begehungen, macht der Klebehaken deshalb mehr Sinn, wohingegen bei selten begangen Alpinrouten und von unten erschlossenen Touren der Bohrhaken ausreichend ist.
Nach der Theorie kamen wir nach einer leckeren Mittagspause zu Praxis. Hier durften wir alle einen Bohr -und Klebehaken in einem Betonblock setzen. Gerhard schaute uns dabei mit viel Fachwissen und Erfahrung über die Schulter und teilte mit uns seine Tipps und Tricks.
Nach diesem Kurs erkennen wir auch in unserem Kletteralltag fragwürdig gesetzte Bohrhaken, wie z.B. Jana und Leni zwei Tage später im Kaiser. Wir vertrauen nicht mehr blind jeden gebohrten Haken, sondern schauen kritischer auf unsere Fixpunkte im Fels.
Danke Gerhard Schaar, für diesen lustigen und lehrreichen Tag!