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Sanierung des Miesleitensteiges

Die Seele der Naturfreunde

Rund 9500 ehrenamtliche Funktionärinnen und Funktionäre sowie Mitarbeiter*innen bilden das Rückgrat der Naturfreunde Österreich. Sie engagieren sich für eine intakte alpine Infrastruktur und ermöglichen unvergessliche Natur- und Sporterlebnisse.

Text: DIin Regina Hrbek, Leiterin der Abteilung Natur-, Umweltschutz und Hüttenmanagement der Naturfreunde Österreich

 

Die alpinen Vereine haben in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Bau von Hütten und Wegen den Grundstein für den Alpintourismus gelegt. Ohne die Zigtausenden ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionären der alpinen Vereine gäbe es das wanderbare Österreich in dieser herausragenden Form nicht. Mit großem persönlichen und finanziellen Einsatz pflegen und erhalten die Naturfreunde Österreich auch weiterhin ihre alpine Infrastruktur - die Basis für sichere, freudvolle und gesunde Naturerlebnisse in den Bergen.

 

Verwaltung von Hütten und Häusern

Die Naturfreunde Österreich besitzen in den schönsten Wandergebieten Österreichs mehr als 130 Hütten und Häuser, die in den letzten 15 Jahren auf einen herzeigbaren ökologischen Standard gebracht wurden und großteils ehrenamtlich von den Ortsgruppen verwaltet werden.

Im vergangenen Jahr wurde die Naturfreunde-Auszeichnung „Hütte des Jahres“ ins Leben gerufen, mit der die wichtige und mit großer Leidenschaft verrichtete Arbeit der ehrenamtlichen Naturfreundinnen und Naturfreunde sowie der Pächter*innen gewürdigt wird. Zur „Hütte des Jahres 2023“ wurde das vor 117 Jahren errichtete Padasterjochhaus gekürt: Es ist das höchstgelegene (2232 m) und älteste Naturfreunde-Haus. Diese besondere Auszeichnung überreichte Naturfreunde-Vorsitzender Mag. Andreas Schieder im Juli 2023 den Naturfreunden Wien (den Eigentümern des Hauses) und dem Pächterpaar Agi und Paul Pranger.

 

 

Betreuung von Wegen, Klettersteigen und Kletterrouten

Auch das alpine Wegenetz in Österreich wird vorrangig von den alpinen Vereinen betreut, mehrere Tausend Kilometer davon von den Naturfreunden. Vor allem nach dem Winter oder nach Unwettern müssen Schäden behoben und die Wege wieder fit für den Bergtourismus gemacht werden. Diese enorme Arbeitsleistung wird von mehr als 270 Wegewartinnen und -warten in Tausenden Arbeitsstunden kostenlos erbracht. Mit ihren Wegen, Klettersteigen, Kletterrouten, Natura Trails, Themen- und Schaupfaden leisten die Naturfreunde einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der nachhaltigen alpinen Infrastruktur Österreichs.

Zur Illustration ein Beispiel: Der Rohrauersteig wurde in den Sommermonaten 2020 und 2021 umfangreich instand gesetzt. Nur durch die gute Zusammenarbeit der ÖAV-Sektion Stubai, dem TVB Stubai und Wipptal sowie den Naturfreunden Wien konnten diese aufwendige Sanierung und eine etwa 1300 m lange Umgehung realisiert werden. Der Rohrauersteig, benannt nach Alois Rohrauer, einem Gründervater der Naturfreunde, ist als „schwarzer Bergweg“ kategorisiert und nur Bergsteigerinnen und Bergsteigern mit alpiner Erfahrung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und einer guten Grundkondition zu empfehlen. Der Steig führt auf das Padasterjochhaus und ist eine wichtige Verbindung vom Gschnitztal ins Pinnis- bzw. Stubaital.

 

Volle Unterstützung und tolle Ausbildungen

Im Bereich Hütten und Wege ist die Verantwortung, welche die ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionäre sowie Mitarbeiter*innen tragen, besonders groß. Bei der Wegewartung etwa kommt man schnell mit rechtlichen Themen in Berührung. Die Naturfreunde unterstützen ihre Freiwilligen bei ihrer Tätigkeit und veranstalten jährlich Wegeseminare. Zudem stehen ihnen Fachleute der Bundesorganisation und auch externe Juristinnen und Juristen zur Seite, wenn es beispielsweises um Wegerechtsproblematiken, Bauverfahren oder das Stellen von Förderungsanträgen geht.

Die Naturfreunde Österreich werden auf allen Ebenen ehrenamtlich geführt, nicht nur im Hütten- und Wegebereich. Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, sich zu engagieren: als Tourenführer*in, MTB-Guide, Schi- oder Kletterlehrer*in, als Umwelt- und Naturschutzreferent*in, im Vorstand einer Ortsgruppe oder in der Naturfreundejugend als Kinder- oder Jugendbetreuer*in.

 

Übungsleiter*innen, Instruktor*innen, Jugendbetreuer*innen, Kinderbetreuer*innen und Guides sind in den Naturfreunde-Ortsgruppen die zentralen Akteurinnen und Akteure. Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen sowie Naturfreunde-Mitglieder, die das Naturfreunde-Team verstärken wollen, können sich bei der Naturfreunde-Akademie für die verschiedensten qualitativ hochwertigen Ausbildungen zum Mitgliederpreis anmelden. Für Ortsgruppen besteht die Möglichkeit, Rufseminare zu buchen, die direkt vor Ort stattfinden. In der Naturfreunde-Akademie sind ausschließlich bestens ausgebildete Bergführer*innen, Instruktorinnen und Instruktoren sowie Trainer*innen mit langjähriger Erfahrung tätig.

 

Weitere Infos: akademie.naturfreunde.at

 

Die Naturfreunde Österreich wurden vor mehr als 128 Jahren in Wien gegründet. Von Anfang an haben sie sich um für alle leistbare Freizeitaktivitäten und Erholung in der Natur bemüht. Heute sind die Naturfreunde Österreich eine der bedeutendsten und mitgliederstärksten Freizeit- und Umweltschutzorganisationen des Landes. Ohne die vielen ehrenamtlichen Naturfreundinnen und Naturfreunde wäre dies nicht möglich. Dafür sagen wir DANKE!

 

Weitere Informationen

Kontakt

Naturfreunde Österreich
Das Padasterjochhaus erhielt die Auszeichnung „Hütte des Jahres 2023".
Naturfreunde-Vorsitzender Mag. Andreas Schieder mit der langjährigen Wirtin des Hans-Berger-Hauses Silvia Huber
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