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2 Euro für die Sicherung der Infrastruktur

Die Kosten für die Erhaltung von Schutzhütten, Vereinsheimen und Wanderwegen sind enorm gestiegen. Ab 2024 wird daher über den Naturfreunde-Mitgliedsbeitrag ein zusätzlicher zweckgebundener Betrag von 2 Euro eingehoben.

Text: DIin Regina Hrbek, Leiterin der Abteilung Natur-, Umweltschutz und Hüttenmanagement, und Mag. Günter Abraham, Bundesgeschäftsführer der Naturfreunde Österreich

 

Die alpinen Vereine haben in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Bau von Hütten und Wegen den Grundstein für den Alpintourismus und für das „wanderbare Österreich“ gelegt. Mit großem finanziellen Einsatz pflegen und erhalten die Naturfreunde ihre alpine Infrastruktur und ermöglichen auf diese Weise Bergsteigerinnen und Bergsteigern sowie sonstigen erholungsuchenden Menschen ein sicheres, freudvolles und gesundes Naturerlebnis in den Bergen. Die Hütten geben Schutz bei Schlechtwetter und sind auch bei Rettungseinsätzen unverzichtbare Stützpunkte. Ein wesentlicher Teil der Naturfreunde-Infrastruktur sind auch die Vereinsheime ihrer Ortsgruppen.

 

 

Hütten, Wege, Vereinsheime

Die Naturfreunde Österreich bieten in ihren über 135 Hütten und Vereinsheimen insgesamt 4000 Schlafplätze an. Viele Gebäude sind 70 bis 110 Jahre alt. Unsere älteste und auch höchstgelegene Hütte, das Padasterjochhaus in Tirol, wird heuer schon 116 Jahre alt. Die meisten Hütten liegen oft sehr exponiert und sind das ganze Jahr über extremen Wetterbedingungen ausgesetzt. Generalsanierungen gestalten sich oft als sehr aufwendig und kostspielig. Baumaßnahmen in den Bergen sind ca. 2,5-mal so teuer wie im Tal. In den letzten Jahren haben die Naturfreunde bereits einige Millionen Euro in die Errichtung von Solar- und Photovoltaikanlagen sowie in wärmedämmende Maßnahmen und in umweltgerechte Abwasserentsorgung investiert. Die Kosten für die Erhaltung und den Betrieb der Hütten sind jedoch in den letzten 20 Jahren aufgrund immer strenger werdender Behördenauflagen um rund 40 Prozent gestiegen.

Auch das alpine Wegenetz in Österreich wird vorrangig von den alpinen Vereinen betreut, mehrere Tausend Kilometer davon von den Naturfreunden. Vor allem nach dem Winter oder nach Unwettern müssen Schäden behoben und die Wege wieder fit für den Bergtourismus gemacht werden. Diese enorme Arbeitsleistung wird von mehr als 270 ehrenamtlichen Wegewartinnen und -warten in Tausenden Arbeitsstunden kostenlos erbracht.

 

Unsere Vereinsheime könnte man als Inseln der ehrenamtlichen Arbeit bezeichnen. Abseits des kommerziellen Mainstreams erarbeiten hier viele ehrenamtliche Funktionärinnen und Funktionäre kostengünstige Berg- und sonstige Freizeitangebote. In den Vereinsheimen befindet sich üblicherweise die Verwaltung, und es spielt sich hier ohne Konsumzwang ein Großteil des Vereinslebens ab.

 

Mit deiner Hilfe schaffen wir es!

Um die Naturfreunde-Infrastruktur so gut wie möglich aufrechtzuerhalten, wird ab dem Jahr 2024 über den Mitgliedsbeitrag ein zweckgebundener Betrag von 2 Euro eingehoben; dies gilt für Mitglieder ab dem 19. Lebensjahr. Diese zusätzlichen Einnahmen werden zu 100 Prozent in die Erhaltung der oben beschriebenen Infrastruktur fließen: Gefördert werden vornehmlich wichtige Investitionen für Ver- und Entsorgungsanlagen sowie Maßnahmen zur Energieeffizienz und zum Wasserschutz, wobei ökologische Überlegungen eine große Rolle spielen.

 

Die Naturfreunde bauen keine neuen Hütten mehr, sondern konzentrieren sich darauf, die bestehenden konsequent ökologisch weiterzuentwickeln. Die meisten Naturfreunde-Hütten sind übrigens Zuschussbetriebe, was bedeutet, dass die jährlichen Ausgaben und die notwendigen Sanierungsarbeiten bei Weitem nicht durch die Einnahmen aus dem Hüttenbetrieb gedeckt werden können.

Dass die Erhaltung der alpinen Infrastruktur nicht ausschließlich von den hüttenbesitzenden Vereinen finanziert werden kann, hat auch der Staat erkannt und fördert dankenswerterweise seit Mitte der 1970er-Jahre Investitionen in Berghütten durch finanzielle Beiträge. Diese Förderung können aber nur Hütten in Anspruch nehmen, welche die umfassenden vom Ministerium vorgeschriebenen Kriterien erfüllen. Von den rund 135 Naturfreunde-Hütten erfüllen mehr als die Hälfte, nämlich 72, diese Kriterien nicht und müssen ausschließlich mit Eigenmitteln erhalten werden.

 

Die Naturfreunde werden auch zukünftig unermüdlich daran arbeiten, alle ihre Hütten und Vereinsheime zu erhalten und das alpine gemeinnützige Wegenetz auszubauen. Durch deine finanzielle Unterstützung in Form deiner Naturfreunde-Mitgliedschaft leistest du einen großen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur. Dafür sagen wir DANKE!

Mit nur 2 Euro mehr pro Mitgliedsbeitrag kann für den Erhalt der Infrastruktur der Naturfreunde viel bewirkt werden.
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