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Natur und Kultur in Nordalbanien

In den letzten zwei Jahren wurden in der gebirgigen Region Mirdita 38 neue Wanderrouten erschlossen, auf denen man beeindruckende Natur- und Kulturlandschaften kennenlernen kann.

Text: Dr.in Marianne Graf, Honorarkonsulin und Präsidentin von Albania-Austria Partnerschaft, Fotos: Infokulla Mirdita

 

Mit ihren über Generationen erhaltenen Traditionen, ihrer herzlichen Gastfreundschaft und ihren faszinierenden Naturschönheiten sind die gebirgigen Gebiete um die Gemeinden Mirdita und Fushë-Arrëz im nördlichen Zentrum Albaniens ein vielfältiges Reiseziel. Typisch für diese Gegend sind befestigte Steinhäuser, Kullas genannt, die meist aus zwei bis vier Stockwerken bestehen. Auf den Fassaden dieser Wohntürme sind heute noch Motive von Adlern, heidnische Zeichen und Blumenmuster zu bewundern. Inzwischen gelten Kullas als Touristenattraktion und als Symbol für das reiche kulturelle Erbe.

 

 

Nachhaltiger Tourismus

In den letzten Jahren erfährt diese Region durch Öko- und Agrotourismus-Initiativen von Marianne Graf, Präsidentin der Hilfsorganisation „Albania-Austria Partnerschaft“, eine neue Belebung. Mit an Bord sind nun auch die Naturfreunde Steiermark, die in Kooperation mit der Universität Graz kulturelle und naturbezogene Austauschaktivitäten forcieren. Alpinistinnen und Alpinisten, Wanderfans, Studierende und Jugendliche sind willkommen, diese Region zu erkunden, ihr Know-how einzubringen und einen eindrucksvollen Erfahrungsschatz mitzunehmen.

 

Umfangreiche touristische Informationen liegen in der „Infokulla Mirdita“ in Rubik auf, die vor zwei Jahren erbaut wurde. Die „Infokulla Mirdita“ beherbergt auch ein Zentrum für die Entwicklung des Ökotourismus und ein Museum, das mit verschiedenen Exponaten Themen präsentiert, die für die Region von besonderer Bedeutung sind.

 

 

Wandern durch herrliche Natur

Für Öko- und Wandertouristinnen und -touristen wurden im Gebiet Mirdita in den letzten zwei Jahren 38 neue Wanderrouten erschlossen und markiert. Es ist ein besonderes Erlebnis, die Berge von Munella (Hauptlebensraum des vom Aussterben bedrohten Balkanluchses), Zepa und Vela sowie den Brautstein, die Orosh-Berge, John’s Felsen, die White Rocks von Rubik, die Valmor-Didha-Ebene, den Evil Sheikh Canyon, die heilenden Quellen von White Springs, Val Cave, die Feenhöhle in Gojan, den Kryeziu-Wasserfall und vieles mehr zu erkunden. Vor allem das Karstgebiet bietet ein Naturdenkmal der Sonderklasse: den Karst von Munella. In den Karstgruben hält sich das ganze Jahr über Schnee, und die Bergrücken sowie Hochweiden beeindrucken mit üppiger alpiner Vegetation. Viele Höhlen machen das Gebiet zu einem Hotspot der Speläologie.

Das zentrale nördliche Bergland weist eine große Biodiversität auf. Die imposante Vielfalt der Arten und Ökosysteme bietet in ihrer Ursprünglichkeit einen Erholungsraum höchster Güte.

 

 

Wandern & Kultur

Wer in die Geschichte dieser hochinteressanten Region eintauchen will, kann verschiedene archäologische Stätten aufsuchen. Die Piktogramme von Rubik, Felszeichnungen in Xhuxh und im Stein von Domgoni sowie der Illyrian-Arbeli-Friedhof von Bukli, Ruinen frühmittelalterlicher Befestigungsanlagen, Rubiks Franziskanerkirche und Konvikt, der Abakus von Orosh, die Marienkirche in Gesic und die Kirche von Calivare sind einige der wichtigen historischen und religiösen Denkmäler, die im Rahmen von Wanderungen besichtigt werden können.

Zeitgeschichtlich Interessierte können stillgelegte Industrieanlagen aus kommunistischer Zeit und das berüchtigte Internierungslager Spaç, in dem bis 1991 Tausende Gegner des kommunistischen Regimes lange Haftstrafen verbüßen mussten, besichtigen.

 

Die überwältigende Gastfreundschaft der Bevölkerung und das Gefühl, sehr schnell Teil der Mirdita-Familie zu sein, erzeugen eine faszinierende Atmosphäre, die man zum Beispiel auf der im September stattfindenden Albanien-Reise der Naturfreunde Steiermark erleben kann (siehe Infokasten).

 

Reisetipp

Unbekanntes Albanien

 

Termin: 19.-26. September 2020

Teilnehmerzahl: 12-16 Personen

Preis pro Person (DZ): 605 €

Einzelzimmerzuschlag: 125 €

Leistungen: Busfahrten, 4 Radtouren, Fähre, 7 Übernachtungen, 7 x Abendessen, 7 x Snacks, Museum-Tickets, Guide bei allen Unternehmungen

 

Einige Highlights des Programms: Besuch der Felsenstadt Kruja mit der berühmten Festung, Besuch der „Infokulla Mirdita“, Wanderung auf dem History trail (Orosh-Gjomarku-Ruinen-Nenshejt-Orosh), Wanderung auf dem Höhlentrail, Wanderung im Munella-Gebirge, Besuch des Internierungslagers Spaç, Fährenfahrt durch die wildromantische Schlucht des Drin nach Koman, Besuch der Burg Rozafa in Shkodër, Besuch des Nationalmuseums in Tirana

 

Weitere Infos und Buchung: Naturfreunde Steiermark, Tel.: 0316/77 37 14,  steiermark@naturfreunde.at, steiermark.naturfreunde.at

Buchtipp

Sepp Friedhuber
Albanien – Natur und Kultur
Hardcover, 24 x 28 cm, 288 Seiten mit 405 Bildern, Verlag ADEVA Graz, 34,90 €, Erscheinungstermin: April 2020, ISBN: 978-3-201-02048-0


Albanien birgt eine große landschaftliche und kulturelle Vielfalt: Die schroffen Gipfel der Albanischen Alpen, das tiefblaue Meer an der Adriaküste, dazwischen entlegene Täler und Seen mit einer weitgehend intakten Natur, die in 14 Nationalparks und im Marinen Nationalpark Karaburun-Sazan geschützt ist. Neben moslemischen und christlichen Kulturdenkmälern sind auch antike Ausgrabungen zu besichtigen

 

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