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Einzigartige, uralte Zirben zwischen Hüttenkogel und Palfner See.

Stille Wasser im Gasteinertal

Im Gasteinertal klingen Gewässer ganz unterschiedlich - mal laut tosend oder verhalten plätschernd, manchmal hört man gar nichts. Mach dich hier auf die Suche nach stillen Bergseen und entdecke wahre Naturjuwele!

 

Text und Fotos: Thomas Rambauske

 

Es ist ein fortwährendes Rauschen, das die Talenge zwischen Graukogel und Stubnerkogel erfüllt. Mit ohrenbetäubendem Tosen schürft sich die Gasteiner Ache seit Jahrhunderten quer durch das mondäne Bad Gastein. In dessen Zentrum stürzt sie weiß schäumend über 340 m in die Tiefe – ein imposantes Spektakel. Man muss im Gasteinertal aber nicht lange gehen, bis sich Bergruhe ausbreitet und man auf verschwiegene Seen trifft.

 

Über die Bockhartseen auf den Silberpfennig

Eines dieser stillen Wasser ist der Obere Bockhartsee. Eingebettet in eine traumhafte Almidylle wird er von Kolmkarspitz, Seekopf und Silberpfennig „bewacht“. Zu erreichen ist der kleine See am besten vom Valeriehaus in Sportgastein aus. Von dort zieht ein steiler Weg zur gemütlichen Bockhartseehütte hinauf, ehe ein mühelos zu begehender Pfad entlang des künstlich angelegten Unteren Bockhartsees zu unserer Märchenwelt rund um den glasklaren Oberen Bockhartsee führt. Im seichten Wasser tummeln sich Bachsaiblinge, rundherum gedeihen Enzian und Almrausch, von den Hängen des Silberpfennigs pfeifen Murmeltiere. Apropos: Dieser mit 2600 m höchste Gipfel über Bad Hofgastein sollte schon aufgrund seiner herrlichen Rundumsicht in keinem Wandertourenbuch fehlen. Wer also über genügend Kondition und Trittsicherheit verfügt, steigt zur Bockhartscharte hinauf, quert rüber zur Baukarlscharte und begibt sich dann in anspruchsvolles Gelände, wo auch Handarbeit gefragt ist: Über einen teilweise sehr abschüssigen Felsgrat hantelt man sich vorsichtig bis zur grasbedeckten Aussichtsloge des Silberpfennigs vor - mit den Hohen Tauern samt Sonnblick, Großvenediger und Großglockner vor den Augen.

Schwierigkeit: OOO

Toureninfo: 7 Std./14 km/1022 Hm

 

Über den Schuhflicker zu den Paarseen

Die absolute Königsetappe über dem Gasteinertal ist jene vom Fulseck zum Schuhflicker und weiter über den Grat zwischen Hochegg und Urkübl bis zu den beiden Paarseen. Schon die aussichtsreiche Kammwanderung zwischen dem Fulseck (bis hierhin mit der Fulseckbahn), Kieserl, dem Arltörl und dem Wetterkreuz ist ein Schaugenuss sondergleichen. Zum 2214 m hohen Gipfel des Schuhflickers führt ein luftiger, aber bestens gesicherter Steig. Der Lohn: ein wunderschöner Blick über das Gasteinertal bis hin zur Glocknergruppe. Der Abstieg zum Schuhflickersee unterhalb des Gipfels bereitet keine Mühe. Auch an diesem kleinen, stillen Bergjuwel lässt es sich famos rasten.

Die nun folgende Gratpromenade zwischen Hochegg und Urkübl gehört zu den einsamsten und schönsten Wegen über dem Gasteinertal. Hier fühlt man sich von der Natur und der umliegenden Bergwelt reich beschenkt. Aber Achtung! Ein paar steil abfallende Felsstufen und Grashänge, die mit Seilen gesichert sind, sollte man bei feuchten Verhältnissen lieber nicht begehen. Am Ende des Grates gelangt man zu den beiden Paarseen. Sie sind ein kleines Paradies auf Erden. Am Ufer schwanken Wollgras und Trollblumen im Wind, über die Wellen tanzen Libellen. Ein idealer Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Für die Rückkehr ins Tal nimmt man den Weg über die Steiner Hochalm und den Hauserbauer nach Dorfgastein.

Schwierigkeit: OOOO

Toureninfo: 7 Std./15 km/Aufstieg: 990 Hm , Abstieg: 1500 Hm

 

Über den Hüttenkogel zum Palfner See

Alles Zirbe lautet das Motto am märchenhaften „Zirbenweg“, auf dem man von der Bergstation der Graukogelbahn durch das Obergeschoss des Hüttenkogels, des leicht zu besteigenden Hausbergs von Bad Gastein, Richtung Süden marschiert. Nach einer halben Stunde verlässt man den Zirbenweg und wandert am Westrücken des Graukogels zwischen uraltem Zirbenhain und baumloser Steinwelt weiter. Nach einer gerölligen Hangquerung öffnet sich ein selten schönes Bergidyll: Umringt von den schroffen Gipfeln des Palfner Seekogels und des Feuersangs ruht verborgen der Palfner See – einer der schönsten Plätze der Gasteiner Bergwelt.

Die Runde schließt sich, indem man zum Zirbenweg zurückkehrt und auf ihm zur Graukogelbahn geht. Man kann auch auf dem Weg 526 steil, aber aussichtsreich nach Bad Gastein absteigen.

Schwierigkeit: OOO

6 Std./9 km/Aufstieg: 270 Hm , Abstieg: 1070 Hm

Willkommen im Hofgasteinerhaus der Naturfreunde

Wer im Gasteinertal urlaubt, sollte das rundum erneuerte Hofgasteinerhaus nicht auslassen! Auf 1950 m Höhe auf der Schlossalm gelegen, bietet es einen fantastischen Rundumblick, vorzügliche Kost und eine überaus gemütliche, familiäre Atmosphäre.

Am einfachsten zu erreichen ist das Haus mit der Schlossalmbahn (Bad Hofgastein) und einem 30-minütigen Fußmarsch.

 

Die Bergsport-Möglichkeiten sind mannigfaltig: Auf Kletterfans warten tolle Klettersteige am Hirschinger und auf der Mauskarspitze, Familien können den Schlossalm- oder Seenrundweg begehen, und Gipfelstürmer*innen werden mit der Türchlwand (2577 m) zufrieden sein.

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