Text: Mag. Peter Gebetsberger, Sport- und Bewegungswissenschafter – und immer öfter mit Barfußschuhen auf Wanderwegen anzutreffen
Wenn sich eine Vielzahl dieser Outdoor-Enthusiast*innen auf ihren Wanderurlaub vorbereitet, gehören robuste Wanderschuhe meist zur Standardausrüstung. Manche Modelle wiegen bis zu 1.800 Gramm – ein echter Klotz am Bein. Mehrstündiges Gehen mit solchem Gewicht kann anstrengend und ermüdend sein. Barfußschuhe hingegen sind wahre Leichtgewichte – viele Modelle bringen gerade einmal 250 Gramm auf die Waage. Studien zeigen, dass klassische Wanderschuhe mit stark gepolsterten Sohlen und engen Zehenboxen die natürliche Fußfunktion beeinträchtigen können.
Barfußwandern – oder das Wandern mit minimalistischen Schuhen – fördert die natürliche Bewegung, aktiviert die Fußmuskulatur (vergleichbar mit einer Fußsohlenmassage) und ermöglicht eine besonders intensive Naturwahrnehmung – über alle Sinne hinweg, inklusive der taktilen Empfindungen über die Fußsohle. Das „Nicht-Eingesperrt-Sein“ bringt zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich:
Besseres Gleichgewicht, stärkere Muskulatur, gesündere Gelenke
Barfußgehen fördert unmittelbar das Gleichgewicht, verbessert die Koordination und kann Verletzungen sowie Gelenkbeschwerden vorbeugen. Polsterungen und Einlagen klassischer Wanderschuhe schwächen auf Dauer die Füße. Barfußschuhe mit dünner, flexibler Sohle unterstützen eine gesunde Körperhaltung, stärken die Fußmuskulatur und fördern die Beweglichkeit – was sich auch positiv auf die Wirbelsäule und die gesamte Körperstatik auswirkt. Der bewusstere Gang entlastet zudem Gelenke wie Knie und Hüfte. Durch die natürliche Fußstellung kann sich sogar die Beckenmuskulatur positiv verändern.
Wichtig: Die Umstellung sollte schrittweise erfolgen – am besten mit kurzen Touren beginnen, um die Füße an das neue Geherlebnis zu gewöhnen.
Schärfung der Sinne und Förderung kognitiver Fähigkeiten
Barfußgehen wirkt sich nicht nur positiv auf den Körper aus – auch das Nervensystem und die geistige Leistungsfähigkeit profitieren. Die Vielzahl an Sinneseindrücken über die Fußsohlen stärkt neuronale Verbindungen im Gehirn und erhöht die Wahrnehmung der Umgebung. In unseren Fußsohlen befinden sich rund 100.000 Nervenenden, die kontinuierlich Reize ans Gehirn weiterleiten – ein echter Booster für Körper und Geist!
„Ich selbst bin mit dem Vivobarefoot Magna Forest ESC (495 g) unterwegs. Dieser kompakte Barfußschuh mit Michelin-Laufsohle und 7-mm-Stollen bietet hervorragenden Halt – auch auf glitschigem Gelände oder grobem Schotter. Gleichzeitig spürt man den Boden unter sich. Das Obermaterial aus Wildleder ist flexibel, robust und – mit entsprechender Pflege – erstaunlich wasserabweisend!“
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Ich wünsche euch viele neue Erfahrungen und spannende Erlebnisse auf euren Wanderungen – vielleicht ja mal mit leichtem, alternativem Schuhwerk