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Solidarisches Handeln für Klimagerechtigkeit

Die Naturfreunde Österreich sind als Mitglied der Naturfreunde Internationale (NFI) Teil eines Netzwerks von Naturfreunde-Organisationen in fast 40 Ländern. Mit dem Naturfreunde-Klimafonds engagiert sich die NFI für Klimagerechtigkeit.

Text: Gerald Plattner, Umweltreferent der Naturfreunde Österreich und Vertreter der Naturfreunde Österreich bei der NFI, Manfred Pils, Präsident der NFI, Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NFI und Präsident des Naturfreunde-Afrika-Netzwerks

 

Die NFI setzt sich für eine umwelt- und sozial gerechte Gestaltung von Tourismus- und Freizeitaktivitäten sowie für den Schutz des Natur- und Kulturerbes ein, und sie lebt internationale Zusammenarbeit und Solidarität. Ein aktueller Arbeitsschwerpunkt widmet sich der Klimagerechtigkeit. Denn der Klimawandel betrifft uns alle, egal, ob es sich um die auftauenden Permafrostböden in den Alpen mit Stabilitätsproblemen für unsere Berghütten, die Gefährdung von Aufstiegsrouten durch Steinschlag oder Eisbruch, sinkende Grundwasser- oder Seespiegel, häufige Wetterextreme mit Dürren oder noch nie dagewesene Überschwemmungen handelt. Aber nicht jede/jeder trägt zu gleichen Teilen zum Ausstoß von CO2 bei: Während ein Mensch in Mitteleuropa durchschnittlich 10 Tonnen CO2 pro Jahr verursacht, sind es zum Beispiel in Senegal nur ca. 0,6 Tonnen CO2. Dennoch sind die Länder des Globalen Südens am stärksten vom Klimawandel betroffen: Gerade in ohnehin schon trockenen Landschaften Afrikas nehmen die Niederschläge noch stärker ab, Wüsten und Steppen breiten sich aus, der Ertrag in der Landwirtschaft sinkt, es kommt zu Ernteausfällen und Nahrungsknappheit. Damit das Weltklima nicht aus den Fugen gerät, muss die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius beschränkt werden. Das bedeutet, dass jeder Mensch auf der Welt nur rund zwei Tonnen CO2 im Jahr verursachen darf.

 

Projekte des Naturfreunde-Klimafonds in Afrika

Klimagerechtigkeit räumt jedem Menschen auf der Welt, auch zukünftigen Generationen, das gleiche Recht auf ein intaktes Weltklima ein und strebt eine gerechte Finanzierung von Maßnahmen an, die zur Anpassung an den Klimawandel notwendig sind. Es geht um eine faire Risiko- und Chancenverteilung; die Industrie- und Schwellenländer als stärkste Verursacher klimaschädlicher Emissionen müssen daher einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

 

Aber auch jedes Naturfreunde-Mitglied kann etwas tun, indem es sich die Auswirkungen seines Lebensstils auf seinen CO2-Rucksack bewusst macht und etwa seine Flugreisen und PKW-Fahrten reduziert. Der Naturfreunde-Klimafonds bietet die Möglichkeit, als Ausgleich für Flug- und PKW-Reisen Klimaschutzprojekte der Naturfreunde in Afrika mit Spenden zu unterstützen und so einen Beitrag zu mehr Klimagerechtigkeit zu leisten. Solidarisches Handeln hat bei den Naturfreunden oberste Priorität und wird auch im Logo der Naturfreunde durch die Hände symbolisiert. Die mit den Spenden finanzierten Klimaprojekte unserer Naturfreunde-Organisationen in Afrika schaffen Perspektiven für die lokale Bevölkerung. Das Pflanzen von Obstbäumen und das Errichten von Hallen für das Lagern landwirtschaftlicher Produkte sorgen für vermehrte Ernährungssicherheit. Aufforstungsmaßnahmen zum Schutz vor Erosion führen auch zu einer Verbesserung degradierter Böden. Und schlussendlich bindet jeder Baum viele Jahre lang CO2 und spendet Schatten.

 

Ein wesentlicher Aspekt aller Projekte des Naturfreunde-Klimafonds ist die Förderung von Frauen durch Bildungsmaßnahmen. Ihre Kompetenzen im Bereich Lebensmittelproduktion sollen gestärkt werden.

 

 

Projektabwicklung von Naturfreund zu Naturfreund

Alle Klimafonds-Projekte werden von eigenen Teams afrikanischer Naturfreunde-Organisationen begleitet und gemeinsam mit einer Steuerungsgruppe im Hinblick auf ihre Zielerreichung sowie weitere Betreuung evaluiert. Der partnerschaftliche Ansatz ermöglicht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, von der alle Beteiligten profitieren. Alle Spenden fließen zu 100 Prozent in die Projekte vor Ort – ohne Abzug von Verwaltungs- oder sonstigen Kosten. Die Administration des Klimafonds wird durch die NFI und durch ehrenamtliches Engagement ermöglicht. Deine Ausgleichszahlungen in Form von Spenden werden nicht die Welt retten. Aber sie sind ein solidarischer Beitrag für eine gute und gerechte Zukunft für alle Menschen, um den das Autorenteam dich recht herzlich ersucht!

 

 

Spendengelder für den Naturfreunde-Klimafond ermöglichen u.a. das Pflanzen von Obstbäumen und Aufforstungsmaßnahmen.
Der Naturfreunde Klimafonds

Der Naturfreunde-Klimafonds besteht seit 2017 und ist seither stetig gewachsen. Aufgrund der eingelangten Spenden wurden in Senegal, Togo, Mali, Guinea und Gambia Projekte im Ausmaß von rd. 10.000 Euro pro Jahr ermöglicht. Um die Breitenwirkung auch in anderen afrikanischen Ländern zu erhöhen, streben wir eine deutliche Steigerung der Spenden bis zum Jahr 2026 auf 50.000 Euro an.

 

Deinen Spendenbeitrag kannst du mittels Banküberweisung einzahlen: climatefund.nf-int.org/spendenformular/; auf dieser Internetseite findest du auch Infos bezüglich der Höhe des Beitrags für den Ausgleich von Flugreisen.

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