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Tag der Artenvielfalt: Gemeinsam gegen Kraftwerks-Ausbau

Naturfreunde Österreich setzen sich mit GLOBAL 2000 und dem WWF Österreich für den Erhalt einzigartiger Moorlandschaften ein

Die Naturfreunde Österreich schließen sich jetzt der E-Mail-Protestaktion von GLOBAL 2000 und dem WWF gegen den geplanten Mega-Ausbau des Kraftwerks Kaunertal an. Anlässlich des Tages der Artenvielfalt am 22. Mai erinnern die drei Naturschutzorganisationen daran, dass das vom Projekt bedrohte Platzertal zu den letzten intakten Naturräumen der Alpen gehört und eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beherbergt.

 

Der geplante Ausbau des Kaunertalkraftwerks sieht vor, die bestehende Anlage zu einer Kraftwerkskette mit drei weiteren Kraftwerken und einem Pumpspeicher auszubauen, für den im Platzertal ein Staudamm in der Höhe des Stephansdoms errichtet werden soll. Die Umwelt- und Naturschutzorganisationen GLOBAL 2000 und WWF Österreich warnen schon lange vor den Folgen des Projekts und haben eine E-Mail-Protestaktion gestartet, die sich direkt an den Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle richtet. Dieser Aktion haben sich nun auch die Naturfreunde Österreich angeschlossen, die sich seit vielen Jahren für eine naturfreundliche Energiewende einsetzen. „In der Abwägung zwischen den Raumansprüchen der Energiewende und dem Schutz der biologischen Vielfalt muss bei diesem Projekt der Schutz des Alpenraums Vorrang haben”, so Günter Abraham, Bundesgeschäftsführer der Naturfreunde Österreich.

 

Durch den Ausbau des Kraftwerks würden geschützte Tierarten wie Bartgeier, Alpenschneehuhn oder Innäsche wichtigen Lebensraum verlieren. Die biologische Vielfalt dieser Naturräume würde stark beeinträchtigt und die Problematik des Wassermangels in den Alpen weiter verstärkt werden. „Der Erhalt der letzten alpinen Freiräume ist unverzichtbar für den Arten- und Naturschutz, denn jede Verbauung im sensiblen alpinen Raum hat einen enormen Einfluss auf die Ökosysteme. So würde der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal den Wasserhaushalt der Ötztaler Alpen irreversibel verändern”, so Regina Hrbek, Leiterin der Abteilung Natur-, Umweltschutz und Hüttenmanagement der Naturfreunde Österreich.

Um die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern, sind intakte Naturräume unerlässlich. „Durch den geplanten Ausbau des Kaunertalkraftwerks würde die Moorlandschaft im Platzertal mit ihrem einzigartigen Ökosystem zerstört und wir würden damit einen wichtigen Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise verlieren. Doch Moore sind nicht nur ein wichtiger CO2-Speicher, sondern bieten auch einen einzigartigen Lebensraum für seltene Arten wie Bergmolche und andere Amphibien. Klimaschutz und Naturschutz sind zwei Seiten einer Medaille und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden”, so Dominik Linhard, Biodiversitätsexperte bei GLOBAL 2000.

 

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich fordert den sofortigen Planungsstopp für das „extrem teure und inhaltlich fehlerhafte“ Prestigeprojekt des TIWAG-Konzerns. „Anstatt Milliarden für den Kaunertal-Ausbau zu verschwenden, müssen die Landesregierung und der TIWAG-Konzern endlich eine naturverträgliche Energiewende umsetzen. Denn es gibt für Tirol deutlich bessere Alternativen und Pumpspeicher-Standorte, wie eine Studie bereits nachgewiesen hat", sagt Bettina Urbanek vom WWF. In einer aktuellen market-Umfrage sieht bereits die Hälfte der Tirolerinnen und Tiroler den geplanten Kaunertal-Ausbau kritisch. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung wollen den Ausbau stoppen, wenn es eine gleichwertige Alternative ohne Naturzerstörung gibt.

 

Weitere Informationen & E-Mail-Protestaktion: Alpenjuwel in Gefahr! | GLOBAL 2000

 

Eines der letzten Naturjuwelen in den Ötztaler Alpen ist in Gefahr!
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