No reset am Berg – Sicherheit geht vor!

Bei traumhaften Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen starteten heuer bereits viele sehr früh in die Wandersaison. Doch am Berg gibt es nicht nur Naturgenuss, sondern auch Gefahren: Von rund 300 Alpintoten in Österreich sterben jährlich ein Drittel der Personen beim Wandern. Hauptursachen sind entweder Tod durch Herz-Kreislauf-Versagen oder Stolpern und Abstürzen.

Für Niederösterreich zeigt die Einsatzstatistik der Bergrettung NÖ für das Jahr 2013, dass diese insgesamt zu 715 Einsätzen alarmiert worden ist. Dabei konnten 663 Personen geborgen werden. In acht Fällen kam leider jede Hilfe zu spät.

Die Einsätze entfielen auf folgende Bereiche:
43   Fels und technische Einsätze
162 Weg und sonstiges Gelände
34   Mountainbike
33   Such und Blindeinsätze
399 Alpin, Piste
41   Rodel
3     Lawinen

Für die Naturfreunde Niederösterreich als alpine Fachorganisation steht fest, dass nicht die Berge den Bergsport gefährlich machen, sondern die Menschen bringen sich selbst immer wieder in gefährliche Situationen. Viele BergsportlerInnen planen ihre Touren nicht oder unzureichend, machen keinen Wettercheck und sind ohne richtige Ausrüstung und Bekleidung unterwegs. Oft sind die Ursachen auch persönliche Selbstüberschätzung und unzureichender Trainingszustand.

„Das Kennen der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit und eine gewissenhafte Tourenplanung reduzieren das Risiko einer körperlichen Überforderung beträchtlich. Eine gute konditionelle Vorbereitung kann das Risiko ‚Tod durch Herz-Kreislauf-Versagen‘ wesentlich verringern!“, so der Präsident der NÖ Naturfreunde Peter Kalteis.

Von Profis lernen: Risikobewusst und gut vorbereitet in die Berge!

Am Berg kann man kein Missgeschick ungeschehen machen. Hier gibt es keine Reset-Taste, die man einfach drückt, um wieder an den Start zu kommen. Die Natur und der Berg verzeihen keine Fehler! „Wir alle wissen, welchen günstigen Effekt regelmäßige Bewegung und Sport auf unseren Körper und unsere Gesundheit haben. Sportliche Aktivität in der freien Natur braucht aber eine sorgfältige Vorbereitung und richtiges Verhalten, um das Naturerlebnis sicher genießen zu können und andere nicht einer Gefahr auszusetzen“, so NÖ Gesundheitslandesrat Ing. Maurice Androsch.

Bereits 2013 haben sich die NÖ Naturfreunde sich dieser wichtigen Thematik angenommen und niederösterreichweit im Rahmen der Sicherheitsaktion “No reset am Berg” neun kostenlose Sicherheitstage angeboten. Auch 2014 wird es wieder sieben kostenlose Sicherheitstage (bei starker Nachfrage auch mehr) in den Bereichen Klettersteiggehen, Wandern, Sportklettern und Skitourengehen geben, an denen das nötige Rüstzeug für Bergtouren vermittelt wird. Alle Sicherheitstage werden von Naturfreunde-InstruktorInnen und BergführerInnen fachlich bestens betreut. Finanziell unterstützt wird die Durchführung dieser Sicherheitstage durch die Wiener Städtische Versicherung.

Aufgrund der eingangs erwähnten Unfallstatistik wird deshalb 2014 erstmals der Wanderbereich im Rahmen der Sicherheitstage um einen von der NÖ Gebietskrankenkasse bereitgestellten Gesundheitscheck erweitert. Damit kann jeder Wanderer seine persönliche Fitness testen und wird über Möglichkeiten zur Verbesserung beraten.

„Wandern ist Gesundheitsförderung und Prävention in der einfachsten, aber äußerst wirkungsvollen Form. Und für einen Krankenversicherungsträger hat Gesundheitsförderung einen besonders wichtigen Stellenwert“, sagt KR Michael Pap, Obmann-Stellvertreter der NÖ Gebietskrankenkasse. „Auf der anderen Seite sind Herz-Kreislaufprobleme oft Ursachen für alpine Unfälle. Deshalb ist es vor einer Wandertour besonders wichtig, über die eigene Leistungsfähigkeit Bescheid zu wissen. Der NÖGKK-Gesundheits-Check mit Blutdruckmessung, Body-Mass-Indexbestimmung sowie Körperfett- und Pulsmessung soll bei den Sicherheitstagen mithelfen, von vorne herein Gefahren auszuschließen“, so Pap.

Alle Infos und Termine zu „No reset am Berg 2014“ finden Sie unter: www.sicherheitstage.naturfreunde.at