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Der Grenzwächter-Rundwanderweg

Der abwechslungsreiche Grenzwächter-Rundwanderweg wurde unter der Federführung der Naturfreunde Litzelsdorf anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Burgenland errichtet. Er führt durch eine geschichtsträchtige, reizvolle Auen- und Hügellandschaft.

Text und Fotos: DI (FH) Thomas Hochwarter, Vorsitzender der Naturfreunde Litzelsdorf

 

Vom Burgenland kennt man gemeinhin vorranging den Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel im Norden und die Thermen Bad Tatzmannsdorf und Stegersbach im Süden. Doch im Südwesten gibt es in der Gegend von Oberwart auch noch das Land der Grenzwächter. Namensgebend für den neuen Grenzwächter-Rundwanderweg war eine dort stationierte Truppe, die vom 10. bis 12. Jahrhundert vom ungarischen König mit dem Grenzschutz betraut wurde. Sie bestand aus freien Bogenschützen, Wächtern und Kleinadeligen, zum Teil aus dem ungarischen Kernland, aber auch aus Bayern stammend. Das Gebiet liegt zwischen den Städten Hartberg in der Steiermark und Steinamanger in Ungarn. Heute leben hier Menschen der deutschsprachigen, ungarischen, kroatischen und Roma-Volksgruppe; es gilt diesbezüglich als Modellregion.

 

Reich an Natur, Kultur & Geschichte

Der 32 km lange Grenzwächter-Rundwanderweg führt ganz gemütlich durch das Strem- und Lafnitztal und zeigt die interessantesten Plätze der Gemeinden Kemeten, Wolfau und Litzelsdorf im Bezirk Oberwart. Er wurde 2021 im Rahmen eines interkommunalen Gemeinschaftsprojekts errichtet und im Herbst vergangenen Jahres feierlich eröffnet. Projektträger waren die Naturfreunde Litzelsdorf. Eine Arbeitsgruppe, der auch DI (FH) Wolfgang Koller, Bürgermeister von Kemeten, und Walter Pfeiffer, Bürgermeister von Wolfau, angehörten, konzipierte den Themenweg.

 

Ziel war es, Naturschönheiten - etwa die 300 Jahre alte Eiche bei Kemeten - sowie die reiche Geschichte dieses Gebiets vorzustellen: von der Bronzezeit über die römische Kaiserzeit bis hin zu den Grenzwächtern und der Güssinger Fehde im Mittelalter. Auf dem Weg gelangt man u. a. zum „Fliegerwald“, in dem die Absturzstelle eines US-amerikanischen Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg liegt, zur Wolfauer Sandgrube, in der man Mammutknochen gefunden hat, zu Hügelgräbern entlang der Lafnitz und Strem, zu den im 18. und 19. Jahrhundert entstandenen Meierhöfen in Kemeten und Wolfau sowie zur Ringwallanlage in Litzelsdorf aus der Zeit der Güssinger Fehde.

 

17 Hotspots

Der Grenzwächter-Rundwanderweg beginnt in Litzelsdorf und bietet 17 naturkundliche, kulturelle und historische Stationen, „Hotspots“ genannt. Bei der Erstellung der Inhalte für die Schautafeln an den historischen Wegstationen arbeitete man mit dem Bundesdenkmalamt und dem Landesmuseum Burgenland zusammen. Auf einer Übersichtskarte mit den Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten sind auch die Teilstrecken des Weges für ein- und mehrtägige Wanderungen dargestellt.

 

Die Informatik-Abteilung der HTL Pinkafeld erstellte für den spannenden Themenweg nicht nur die ansprechend gestaltete Website grenzwaechter.at, sondern programmierte auch die zugehörige App: Mit dem Handy kann man den auf den Infotafeln der Hotspots abgebildeten QR-Code abrufen, um alles Wissenswerte auf das Display zu bekommen. Nach dem Scannen aller QR-Codes der 17 Hotspots erhält man übrigens in einer der Gastwirtschaften der drei Gemeinden Kemeten, Wolfau und Litzelsdorf ein Freigetränk.

 

Mein Resümee: Der Grenzwächter-Rundwanderweg ist ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes der beteiligten Gemeinden, des Burgenlandes und Österreichs sowie zur Identitätsstiftung, Volksbildung und Gesundheit.

 

Thomas Hochwarter, Vorsitzender der Naturfreunde Litzelsdorf, war an der Konzeption des Grenzwächter-Rundwanderwegs beteiligt.
Weitere Informationen

Wanderungen für jede Kondition

Der Grenzwächter-Rundwanderweg bietet 6 Tourenvarianten!

Tagestour Litzelsdorf: 9,4 km

Tagestour Wolfau-Kemeten: 13 km

Eintägige Sporttour Kemeten: 18,5 km

2-tägige Tour Kemeten-Litzelsdorf: 23,3 km

2-tägige Tour Kemeten-Wolfau: 25,8 km

3-tägige Tour – gesamter Weg: 32 km

 

Infos über die 17 Hotspots: grenzwaechter.at

Alle sonstigen Toureninfos findest du auf tourenportal.at, dem Naturfreunde-Tourenportal.

 

 

Übernachtungsmöglichkeit

Die Naturfreunde-Hütte in Kemeten ist eine Selbstversorgerhütte mit 20 Schlafplätzen (Matratzenlager). Sie steht idyllisch auf einer Waldlichtung. Die große Wiese bei der Hütte eignet sich ideal als Zeltplatz.

Kontakt: Emmerich Mühl, Tel.: 0664/545 25 08, E-Mail: emmerich1949@gmail.com, kemetenhuette.naturfreunde.at

 

 

Picknickkorb-Service

Damit du auf deiner Wanderung gut versorgt bist, befüllen die Naturfreunde Litzelsdorf für dich einen Picknick-Rucksack mit frischen Spezialitäten aus der Region. Die Befüllung pro Person kostet 14 €.

Bestellung: Alex Hermann, Gasthof Sonnenterrasse, Tel.: 0676/9305875

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