Im Tal der Schitouren

Text: Mag.a Nina Weidinger

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Großarltal im Winter zu erkunden – etwa auf den 25 Kilometern Langlaufloipen, beim Tandem-Paragleiten hoch über dem verschneiten Hochtal oder eben auf Tourenschiern und Fellen. Rund um das Wanderdorf Großarl und das Bergsteigerdorf® Hüttschlag finden sich traumhafte Schitouren, die abseits des Trubels durch die weitläufigen Almgebiete und zu den zahlreichen Gipfeln führen, von denen einige knapp an der magischen 3000er-Marke kratzen. Da es sowohl leichte als auch anspruchsvolle Routen gibt, kommen sowohl Einsteiger*innen als auch Routiniers voll auf ihre Kosten. Mal sanft auf eine Alm, mal auf einen herausfordernden Gipfel zwischen 2000 und 3000 Metern. Groß denken und genießen ist hier angesagt.

Das Tal der Almen von seiner schönsten Seite

Am Eingang zum Nationalpark Hohe Tauern eröffnet sich mit dem Großarltal und seinen zwölf Seitentälern ein einzigartiges Tourenrevier. Filzmooshörndl und Loosbühel im hintersten Ellmautal, Kreuzeck, Penkkopf und Gamskarkogel (der mit seinen 2467 Metern der höchste Grasberg Europas ist) sind nur einige der Schitourenberge, die fix auf die Großarltal-Bucket-List gehören. Ebenso wie der Keeskogel, der mit seinen 2884 Metern als höchster Berg des Tals den majestätischen Talschluss bildet. 17 bestens beschriebene Routen führen durch stille Seitentäler und über schneebedeckte Almen. Einsteiger*innen wie Profis erleben hier aussichtsreiche Aufstiege und coole Powder-Abfahrten – immerhin finden sich im Portfolio Touren von 6 bis 15 Kilometern Länge und mit bis zu 2100 Höhenmetern. Im Frühjahr lassen sich besonders im Talschluss rund ums Bergsteigerdorf® Hüttschlag wunderschöne Touren unternehmen, etwa auf den Mandlkogel (2439 m) oder auf das Schöderhorn (2475 m).

Kreuzeck – der Treffpunkt für Berglufthungrige

Ein Eintrag ins Tourenbuch? Pflicht! Wer im Großarltal unterwegs ist, kommt an der Schitour aufs Kreuzeck (2204 m) nicht vorbei. Dieser Klassiker begeistert Tourengeher*innen den gesamten Winter mit einem tollen Panoramablick und einem abwechslungsreichen Aufstieg. Die mittelschwere rund 8 Kilometer lange Route mit knapp 900 Höhenmetern ist vom Vorwinter bis ins Frühjahr hinein ein echtes Highlight – an Pulverschneetagen zudem ein Geheimtipp für Genießer*innen. Selbst bei weniger stabilem Wetter ist sie lohnend. Wer am Gipfel des Kreuzecks noch ausreichend viel Energie hat, kann die Tour um den Klingspitz (2433 m) erweitern.

Zwischen Throneck und Mandlkogel

Im Tofneralmgebiet lockt das Throneck (2214 m) mit einer Schitour, die auch für weniger erfahrene Tourengeher*innen bestens geeignet ist. Die Route punktet mit moderaten Anstiegen, herrlichen Hängen und der Möglichkeit, die Abfahrt gleich mehrfach zu genießen – etwa durch einen kurzen zusätzlichen Aufstieg zum Finsterkopf (2152 m) oder zur Scharte zwischen Throneck und Kreuzkogel. Wer mehr Herausforderung sucht, kombiniert die Tour mit dem Gamskarkogel und sammelt bis zu 1450 Höhenmeter puren Abfahrtsgenuss.

Etwas anspruchsvoller zeigt sich der Mandlkogel; der Aufstieg verlangt Erfahrung, Ausdauer und den sicheren Umgang mit Harscheisen – besonders im steileren, oft vereisten Abschnitt am „Geißmahdloch“. Doch die Mühe lohnt sich: Am Gipfel hat man einen überwältigenden Panoramablick auf die Hohen Tauern, und die Abfahrt über weite Hänge ist für erfahrene Schitourengeher*innen ein wahrer Hit.

Das Herz ans Großarltal verloren

Wer auf Schitouren Wert auf Ruhe, weite Almflächen und grandiose Tiefschneeabfahrten legt, ist im Tal der Almen genau richtig. Ob auf das Kreuzeck, die Loosbühelalm im Ellmautal oder den Gipfel des Gamskarkogels – hier finden sowohl Einsteiger*innen als auch versierte Tourengeher*innen ihren Moment in der Winterlandschaft. Original Salzburger Almkulinarik kommt im Tal der Almen freilich auch nicht zu kurz – etwa im Berggasthof Loosbühelalm oder im Aschaustüberl erwarten einen regionale Köstlichkeiten.

Ausrüstung kann man bequem in den Sportfachgeschäften vor Ort ausleihen. Das Onlineportal des Tourismusverbands informiert über die 17 schönsten Routen der Region, und LVS-Checkpoints sorgen für Sicherheit.

Fazit: Im Tal der Almen am Eingang zum Nationalpark Hohe Tauern gibt es also ein fantastisches Schitourenrevier zu entdecken, das stilles Naturvergnügen, unverspurte Tourenfreude und urige Hüttenkultur zu einem intensiven Wintererlebnis verknüpft.