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Wanderbare Wachau

Die Wachau, die von Melk bis Krems reicht, ist wohl eine der schönsten und berühmtesten Landschaften Österreichs, in der man gut (weit)wandern und viele interessante Sehenswürdigkeiten besichtigen kann.

Text: Joschi Auer, Fotos: Sepp Friedhuber

 

Das Durchbruchstal der Donau vom Granit- und Gneishochland des Mostviertels über den Dunkelsteiner Wald hin zum Waldviertel war für die Geschichte Österreichs von enormer Bedeutung. Nachdem die Römer die Kelten besiegt hatten, war der „Donaulimes“ die Nordgrenze ihres Imperiums und der Provinz Noricum. Nach den Kuenringern, die sich zu gierigen Raubrittern entwickelt hatten, beherrschten im Hochmittelalter die babenbergischen Herzöge auch die Wachau. Wie sicher viele wissen, wurde im Herrschaftsgebiet des babenbergischen Herzogs Leopold V. kurz vor Weihnachten 1192 der inkognito reisende englische König Richard Löwenherz gefangen genommen und drei Monate lang in der Burg Dürnstein bei Krems an der Donau festgehalten, bevor er an Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert wurde.

 

Melk war seit dem Beginn des 11. Jahrhunderts eines der Machtzentren der Babenberger. Ihr Geld ließen sie allerdings ab dem 12. Jahrhundert in der ältesten Münzstätte in Krems prägen, am östlichen Ende der Wachau. Mitte des 13. Jahrhunderts starben die Babenberger aus, und nach inneren und äußeren Unruhen übernahmen die Habsburger das Erbe der Babenberger. Im 16. Jahrhundert errichtete man in der Wachau gegen die herannahende türkische Armee Wehrkirchen, etwa in Weißenkirchen um 1530.

Den Beginn des Tourismus in der Wachau kann man gegen Ende des 19. Jahrhunderts ansetzen. 2000 wurde die „Kulturlandschaft Wachau“ mit den Stiften Melk und Göttweig sowie der Altstadt von Krems in die Liste des UNESCO-Weltkultur- und -Naturerbes aufgenommen. Die Menschen in der Wachau beschäftigen sich heute nicht nur mit der Erhaltung ihres Reichtums an Kultur und Natur, sondern auch intensiv mit zukunftsweisenden Konzepten in beiden Bereichen.

 

Natur & Kultur am Welterbesteig Wachau

Um sowohl die Naturschönheiten als auch eine große Zahl von Kulturdenkmälern kennenzulernen, kann man in der Wachau ein großes Netz von Wanderwegen nutzen, das jeder Altersgruppe und jedem Anspruch wunderschöne Möglichkeiten bietet.

 

Der sogenannte Welterbesteig Wachau ist seit 2010 zu einem Begriff geworden. Er ist kein neuer Wanderweg, sondern verbindet bereits bestehende bestens markierte Wanderwege auf beiden Donauufern. Auf einer Länge von insgesamt 180 Kilometern führt er auf 14 Etappen durch Wein- und Obstgärten, Wälder und felsiges Gebiet. 20 Burgen, Ruinen und Schlösser sowie drei Klöster können besichtigt werden. Der Panoramaweg in Weißenkirchen beispielsweise ist ein leichter 4,34 km langer Rundwanderweg. In Weißenkirchen kann man auch die leichte 4 km lange Ritzlingrunde durch das gleichnamige Ried unternehmen. Die mit einer Fährenfahrt kombinierte leichte, rund 12 km lange Rundwanderung von Weißenkirchen nach St. Lorenz, Rossatzbach, Dürnstein und retour nach Weißenkirchen, ist besonders vielfältig. In Dürnstein verspricht der mittelschwere Vogelbergsteig zur Burgruine auf rund 4 km ein abwechslungsreiches Wandererlebnis. Mittelschwer ist auch der Abschnitt des Jakobswegs von Stift Göttweig nach Stift Melk über insgesamt 49 km.

In der Wachau kannst du auch viele Naturwunder bestaunen. Vielleicht entdeckst du Frauenschuh, eine der 30 Orchideenarten in der Wachau, oder einen Wanderfalken, eine der 50 Vogelarten in der Region, oder sogar eine Smaragdeidechse, die sich gerne an schönen Tagen neben Rebstöcken sonnt und zum Symbol für Wachauer Weine wurde.

 

Buchtipp

Sepp Friedhuber

Impressionen aus der Wachau

 

108 Seiten, ADEVA - Akademische Druck- und Verlagsanstalt Graz, ISBN 978-3-201-02082-4, 16,90 €

 

Der renommierte Fotograf Sepp Friedhuber hat für dieses Buch die Natur sowie Menschen und Orte der weit über die Grenzen bekannten Wachau bildlich festgehalten. Weingärten, Burgen, Wehrkirchen und Klöster prägen die Kulturlandschaft auf beiden Donauufern. Der Bildband „Impressionen aus der Wachau“ führt einen im Wandel der Jahreszeiten von Melk nach Krems.

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