Text: Linus Scoz, Thomas Wicander und Andrea Lichtenecker, Naturfreunde Internationale
Die Initiative „Respect Nature“ der Naturfreunde Österreich, der Naturfreunde Internationale (NFI) und der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) möchte Erholungsuchende zu einer nachhaltigen Freizeitnutzung in der Natur motivieren und einen Beitrag zur Förderung eines respektvollen Miteinanders sowie zur Bewahrung wertvoller Arten und Lebensräume leisten. Vom richtigen Umgang mit Abfall über Rücksichtnahme auf Wildtiere bis hin zu klimafreundlichem Reisen – oft reicht schon eine kleine Verhaltensänderung, um Großes zu bewirken.
In diesem Jahr lag der Schwerpunkt von „Respect Nature“ auf Umweltbildung mit einem besonderen Augenmerk auf junge Menschen. Im Rahmen zahlreicher lokaler Events wurde Wissen vermittelt, das Bewusstsein für nachhaltiges Tun geschärft und gemeinsam angepackt. Drei Projekte möchten wir euch im Folgenden näher vorstellen.
Wie gelangt Mikroplastik in den Boden? Wieso ist es so schwer, im Alltag auf Plastik zu verzichten? Warum ist gesunder Boden so kostbar? Diese und weitere Fragen erörterten Schüler*innen des Innsbrucker Reithmanngymnasiums Ende Juni in einem Workshop, den die NFI gemeinsam mit den Tiroler Naturfreunden organisiert hat.
In spannenden Diskussionen wurde das Thema Littering – also das achtlose Wegwerfen von Müll – beleuchtet. Des Weiteren ging es um die Bedeutung gesunder Böden und den rasanten Bodenverbrauch In Österreich. Besonders eindrucksvoll war für viele die Erkenntnis, dass in Österreich im Schnitt jeden Tag rund 11 Hektar Boden versiegelt werden. Den Teilnehmenden war klar: Veränderung braucht alle – Einzelpersonen, Unternehmen, aber vor allem auch die Politik, um die Rahmenbedingungen für weniger Plastikmüll und effizienten Bodenschutz zu schaffen.
Anfang September machten sich die Naturfreunde gemeinsam mit Up Stream Surfing Innsbruck, der NGO Be Up und den ÖBf auf in die Völser und Kranebitter Innauen – zwei ökologisch besonders wertvolle Naturräume nahe Innsbruck. Mehr als hundert Brutvogelarten, darunter streng geschützte Arten wie der Eisvogel, finden hier noch einen Rückzugsort. Die Auen geraten jedoch zunehmend unter Druck: Partylärm, Lagerfeuer, Müll – all das setzt der sensiblen Natur zu.
Die Antwort darauf? Anpacken! Gemeinsam wurden Abfälle gesammelt und sortiert – von Zigarettenstummeln bis hin zu Sperrmüll war alles dabei. Zum Abschluss wurde bei Up Stream Surfing gefeiert – natürlich im Einklang mit der Natur. Denn eines war allen bewusst: Jede*r kann etwas tun – und das beginnt mit dem ersten aufgesammelten Stück Müll.
Wie sieht der Wald der Zukunft aus? Dieser Frage gingen die Teilnehmenden der Klima(t)räume-Tour der Naturfreundejugend Mitte Juli gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Forstbetriebs Steyrtal nach. ÖBf-Expertin Susanne Binder gewährte interessante Einblicke in die nachhaltige Forstwirtschaft, den Biodiversitätsschutz und die Rolle des Waldes für den Klimaschutz. Es wurde auch erklärt, wie moderne Waldbewirtschaftung funktioniert, welche Bedeutung Totholz für die Artenvielfalt hat und warum ein Mischwald nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist.