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Stand-up-Paddling

Stand-up-Paddling, kurz SUP genannt, ist auch in Österreich längst mehr als nur ein Trendsport. Die aus Hawaii stammende Sportart, bei der man aufrecht auf einem Board steht und sich mit einem Paddel fortbewegt, kann auch therapeutisch eingesetzt werden.

Text: Doris Wenischnigger, Chefredakteurin des Magazins „Naturfreund“, Fotos: Mag. Andreas Mistelbauer-Obernberger

 

SUP ist ein effektives Ganzkörpertraining: Bei jedem Paddelschlag werden Beine, Rumpf und Oberkörper aktiviert. Besonders die tief liegende Rumpfmuskulatur wird gefordert – jene Muskeln also, die uns Haltung und Stabilität geben. Darüber hinaus verbessert man damit Koordination, Gleichgewicht und Ausdauer. „Das Schöne ist: SUP ist wie Radfahren – man kann ganz gemütlich die Natur genießen oder sportlich ambitioniert trainieren. Bei intensiverem Paddeln können pro Stunde bis zu 700 Kalorien verbrannt werden“, erklärt Mag. Andreas Mistelbauer-Obernberger, Sportwissenschaftler und Trainingstherapeut.

 

 

Therapie auf dem Wasser

Was viele nicht wissen: SUP kann auch ein wertvolles therapeutisches Tool sein. In der Trainingstherapie kann es – immer in Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt – bei orthopädischen, neurologischen oder onkologischen Beschwerden empfohlen werden. Der Trainingseffekt liegt in der gelenkschonenden Kräftigung und Stabilisierung, zum Beispiel bei Knie- oder Sprunggelenksproblemen. Auch die Fußmuskulatur wird gestärkt – ein oft unterschätzter Faktor für gesunde Bewegungsabläufe. „Gerade für Reha-Patientinnen und -Patienten kann das sanfte Training auf dem Wasser eine sinnvolle Ergänzung sein und auch beruhigend wirken – ein nicht zu unterschätzender Aspekt bei Stressabbau und mentaler Erholung“, so der Trainingstherapeut.

 

Das richtige Material: Board ist nicht gleich Board

Ob aufblasbar oder fest, breit oder schmal – je nach Ziel gibt es unterschiedliche Boards. Für Familien eignen sich stabile breite Bretter, für sportlich Ambitionierte eher lange schmale Modelle. Die beste Performance und das angenehmste Fahrgefühl bieten feste Bretter, meist aus Carbon gefertigt. Auch das Paddel sollte gut gewählt sein: Es ist die Verlängerung der Hand und beeinflusst maßgeblich den Komfort. Besonders bei längeren Touren lohnen sich Paddel aus Carbon mit kleinerer Fläche – diese schonen Schultern und Nacken.

 

Tipp vom Experten: „Unbedingt verschiedene Boards und Paddel ausprobieren – idealerweise bei österreichischen Verleihstationen oder im Rahmen von Hobbyrennen, bei denen Aussteller anwesend sind.“

 

 

Paddeln das ganze Jahr über? Kein Problem!

Mit modernen Trockenanzügen aus atmungsaktiven Materialien ist SUP auch im Herbst und Winter möglich. Das ruhige Wasser in den kälteren Monaten bietet eine fast mystische Atmosphäre – ideal für alle, die Natur intensiver erleben wollen. „Ich liebe das Paddeln im Winter. Es beruhigt und hat fast eine meditative Qualität“, meint Mistelbauer-Obernberger begeistert.

 

 

Vom Hobby zur Rennsportart

SUP hat sich längst vom Freizeitsport zum internationalen Wettkampfformat entwickelt. Über die ICF (International Canoe Federation) finden auch Weltmeisterschaften statt. In Österreich gibt es mit der SUP Alps Trophy eine beliebte Rennserie mit Veranstaltungen am Faaker See, bei den Graz Riverdays oder am Wolfgangsee. Das Besondere: Hier starten Profis und Hobbypaddler*innen gemeinsam – Austausch und Gemeinschaftsgefühl inklusive.

Weitere Infos: sup-alps-trophy21.com, austriansupfederation.at

SUP bei den Naturfreunden Ybbs

Seit 2016 bietet die Sektion Kanu der Naturfreunde Ybbs SUP-Trainings für Mitglieder an – mit großem Fokus auf die Jugend. Nachwuchstalente wie Boas Mistelbauer-Obernberger sowie Milo und Anouk Schagerl feiern bereits erste Rennerfolge.

 

Wer tiefer eintauchen will – ob in die Technik oder in die therapeutische Anwendung – kann direkt mit Andreas Mistelbauer-Obernberger Kontakt aufnehmen: andreas@teamobernberger.at.

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