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Wildes Wasser, sanfte Neuerungen

Seit dem Vorjahr hat das Wildwasserzentrum Wildalpen der Naturfreunde neue, innovative Pächter, die derzeit in Zusammenarbeit mit der Bundesorganisation zusätzliche interessante Angebote entwickeln. 

Text: Christof Domenig, Redakteur des Magazins „SPORTaktiv“, Fotos: Wildwasserzentrum Wildalpen

 

„Das Ende der Welt könnte nicht schöner sein.“ Allein dieser „erlesene“ Satz im Werbetext des Tourismusverbands Gesäuse beweist, dass Wildalpen kein ganz gewöhnlicher Ort sein kann. So viel Selbstbewusstsein kommt nicht von ungefähr. Die nördlich des Hochschwab-Massivs in der Steiermark liegende 450 EinwohnerInnen zählende Gemeinde gehört zu den am dünnsten besiedelten Ortschaften Österreichs – ein Kleinod in unverfälschter Natur, mit den nahen Schutzgebieten Nationalpark Gesäuse sowie Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen, umringt von schroffen Felsen. Die gesamte Region ist auch von den Wildflüssen Enns und Salza geprägt.

 

Ein Traum ging in Erfüllung

„Die Salza ist im Abschnitt Wildalpen Europas schönster anfängertaugliche Fluss für WassersportlerInnen“, hält Moritz Merkl fest, der mit seiner Partnerin Viktoria Bagotai im Vorjahr die Leitung des Wildwasserzentrums übernommen hat. Mo und Viki, wie sie von Freunden und Gästen genannt werden, lieben Kajakfahren. Sie leben schon seit Jahren in der Region und kennen daher das an der Salza liegende Wildwasserzentrum sehr gut. Als die Leitung des Wildwasserzentrums neu ausgeschrieben wurde, haben sie sich sofort beworben. „Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, schwärmen der Sportpädagoge und die Betriebswirtin, die neben ihrer Kajakkompetenz weitere ideale Qualifikationen mitbringen.

 

Ihre erste Saison haben Bagotai und Merkl bereits absolviert. Dass ihr Start am 1. April 2020 mit dem ersten Lockdown zusammenfiel, habe gar nicht gestört, erzählen sie: „Es gab ohnehin noch einiges zu adaptieren.“ Im Sommer 2020 verbrachten bekanntlich viele ihren Urlaub in Österreich, Outdoor und Camping lagen hoch im Kurs – entsprechend arbeitsreich gestalteten sich die Sommermonate für die neuen Betreiber. Sie meisterten ihre Aufgabe jedenfalls hervorragend, das beweisen auch begeisterte Rückmeldungen und Online-Einträge von Gästen.

Diesen Sommer wird alles ähnlich ablaufen: Flussaufwärts bis zur Höhe des Wildwasserzentrums zeigt sich die Salza als einsteigertauglicher Paddlertraum bis Wildwasser-Kategorie III. Bis Ende September stehen täglich Kurse auf dem Programm, die von Naturfreunde-Instruktorinnen und -Instruktoren geleitet und so gestaltet werden, dass sie sowohl für EinsteigerInnen als auch für fortgeschrittene WassersportlerInnen passen.

 

 

Neuausrichtung ab Herbst

Nicht nur Wassersportfans, sondern auch alle, die gerne einen entspannten Urlaub inmitten schönster Natur verbringen wollen, sind schon jetzt in der einzigartigen Anlage des Wildwasserzentrums willkommen. Das ist auch der Ausgangspunkt für die künftige inhaltliche Neuausrichtung und Weiterentwicklung des Zentrums. „Wir wollen auch neue Zielgruppen ansprechen und das Zentrum außerhalb der Wildwassersaison noch besser nutzen“, erklärt Mag. Peter Gebetsberger, der bei den Naturfreunden Österreich für das Wildwasserzentrum verantwortlich ist. Die Unterkünfte kann man (wenn nicht coronabedingt geschlossen) auch derzeit schon ganzjährig buchen, auch im Winter, wo sich vor allem SchitourengeherInnen einquartieren.

 

Die Vision geht nun in Richtung eines Zentrums für Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung mit Mitteln des Outdoorsports. Die Angebote sollen für unterschiedliche Altersgruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) aufbereitet werden und sowohl Gruppen (Firmen, Schulen) als auch Einzelpersonen ansprechen. Den Rahmen für neue Kurse und Angebote wird eine moderne Outdoor-Sport- und Bewegungspädagogik liefern. „In der Outdoorpädagogik geht es um gezieltes Bereitstellen von Spiel-, Experimentier- und Entwicklungsräumen in der Natur, mit dem Ziel einer persönlichen, sozialen oder emotionalen Entwicklung“, so Gebetsberger. Erste Angebote soll es schon im Herbst geben, so richtig losgehen wird es im Jahr 2022. In den neu konzipierten Kursen möchte man alle Naturressourcen wie Wasser, Wald und Felsen nutzen.

 

Auch die Infrastruktur des Wildwasserzentrums wird weiter verbessert: Ab Herbst werden die Sanitäranlagen erneuert, und im Stammhaus entstehen neue Seminarräume. „An der Grundausrichtung des Wildwasserzentrums wird sich aber nichts ändern“, betont Gebetsberger. „Der Wildwassersport wird weiterhin im Mittelpunkt stehen.“

 

Das Appartementhaus liegt mitten in der Natur
Moritz Merkl und Viktoria Bagotai vom Wildwasserzentrum Wildalpen
Naturfreunde Wildwasserzentrum Wildalpen

Mögliche Unterkünfte

 

Kurse: Wildwasserkajak für AnfängerInnen und Fortgeschrittene, Kanadier, SUP u. v. m.

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