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Fair zur Natur im März

Feuchte Angelegenheit

 

Ob daheim oder unterwegs: Praktisch sind sie. Vom Babypopo bis hin zu glatten Oberflächen reinigen Feuchttücher alles blitzblank. Sie kommen als Allzwecktücher, feuchte Waschlappen oder als Reinigungstücher für WC und Bad zum Einsatz. Damit sie besonders widerstandsfähig und reißfest sind, werden Feuchttücher aus thermisch verfestigtem Kunststoff oder Vlies hergestellt und mit speziellen Chemikalien getränkt. So lösen sie sich auch bei langer Verweildauer  im Wasser nicht auf, duften frisch und vermitteln ein Gefühl von klinischer Sauberkeit.

 

Das Problem ist aber, dass ein Großteil der verwendeten Feuchttücher in der Kanalisation landet, wo sie Rohre und Pumpen verstopfen und Rückstaus verursachen. Da die Feuchttücher sich ineinander verknoten, bilden sie oft richtige Knäuel oder Zöpfe, die nur mit großem Aufwand wieder entfernt werden können. Da der Verbrauch von Einweg-Feuchttüchern innerhalb der letzten Jahre stark angestiegen ist, stellen sie mittlerweile ein immenses Problem dar. Im schlimmsten Fall gehen die Pumpen durch die Verstopfungen kaputt. In vielen Städten muss die Kanalisation oft mehrmals pro Woche gereinigt werden und das wiederum schlägt sich irgendwann empfindlich auf unsere Geldbörsen nieder.

 

Aber auch in Sachen Umweltfreundlichkeit und Hautverträglichkeit können die vermeintlichen Helferlein nicht punkten. Unterschiedlichste Öko-Tests kamen auf das Ergebnis, dass Feuchttücher - unabhängig von der Marke - gesundheitsschädlich sein können. Die enthaltenen Duftstoffe und Konservierungsmittel können die Haut reizen und austrocknen und gegebenenfalls auch eine Kontaktallergie auslösen. Gerade für sensible Babyhaut sind Feuchttücher demnach keinesfalls zu empfehlen - ein einfacher Waschlappen und warmes Wasser ist hier auf alle Fälle die bessere Alternative.

 

Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, der sollte zumindest auf die biologische Abbaubarkeit der Tücher achten. Denn nur diese lösen sich nach einer gewissen Zeit im Wasser auf und belasten so die Umwelt weniger. Ob ein Produkt biologisch abbaubar ist, kann man sogar selbst testen: Einfach versuchen, das Tuch mit beiden Händen auseinander zu ziehen. Wenn es leicht geht, besteht es mit ziemlicher Sicherheit aus Naturfasern. Geht es schwer, besteht es aus Kunstfasern.Aber auch Feuchttücher, die biologisch abbaubar sind, verstopfen das Abwassersystem. Deshalb gehören alle Arten von Feuchttüchern unbedingt im Restmüll entsorgt.

 

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