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Sattes Grün gleich vor der Haustüre

Im eigenen Garten einen satten grünen Rasen ohne Unkraut und Moos zu haben, wünschen sich viele Gartenbesitzer. Doch ohne etwas Arbeit und die richtige Pflege ist das nicht möglich. Wir zeigen, mit welchen Schritten der Rasen optisch zum Hingucker wird.

Mähen und Trimmen des Rasens

Schon zwei Quadratmeter eines gesunden Rasens decken den täglichen Sauerstoffbedarf des Menschen. Die Pflege lohnt sich somit ebenfalls aus ökologischer Sicht. Der erste Schnitt beginnt im März oder April. Dabei sind zuerst lediglich die Spitzen der Gräser zu schneiden. Für normalen Nutzrasen ist anschließend eine Höhe von 3,5 Zentimeter bis fünf Zentimeter zu empfehlen. Regelmäßige Schnitte fördern die Strapazierfähigkeit sowie die Dichte des Rasens. Alle sieben bis zehn Tage ist das Mähen sinnvoll, um einen schönen Gebrauchsrasen zu erhalten. Von Radikalschnitten ist hingegen abzuraten. Beim Mähen ist darauf zu achten, dass der Rasenmäher scharfe Messer hat, die die Gräser korrekt schneiden. Ansonsten reißen die Spitzen vom Gras ab, trocknen aus und vergilben. Dafür eignet sich der sogenannte Spindelmäher.

 

Tipp: Für Rasenkanten eignen sich besonders akku- oder handbetriebene Trimmer oder Rasenkantenscheren.

 

Die Arbeit im eigenen Garten sorgt nicht nur für einen gepflegteren Eindruck. Es hilft, den Pflanzen besser zu wachsen, und kann vielen Kleintieren Nahrung bieten. Mit Holz- oder Blätterhaufen finden Bienen, Igel, Insekten und Co. Unterschlupf, Nahrung oder Materialien für den eigenen Bau. Und dem Menschen tun die Arbeit sowie der Aufenthalt im Garten körperlich und psychisch gut. Die frische Luft, Sonnenlicht und die Bewegung regt den Kreislauf an und das Säen und Enten verbindet einen stärker mit der Natur.

 

Düngen

Für die optimale Nähstoffzufuhr an den Rasen ist regelmäßiges Düngen notwendig. Um die Natur jedoch nur zu unterstützen und nicht zu zerstören, ist die Verwendung des richtigen Düngers wichtig. Ebenfalls spielt der Zeitpunkt eine entscheidende Rolle. Zunächst sollte der Gartenbesitzer den Rasen im Frühjahr mähen und vertikutieren, um im Anschluss nur den gewünschten Rasen zu düngen. Im April ist es üblich, das erste Mal zu düngen. Zwischen Juni und September kann das zweite Mal eine Düngerzufuhr erfolgen, während das dritte Düngen im Herbst den Rasen auf den Winter vorbereitet. Direkt nach dem Düngen muss der Rasen intensiv bewässert werden, um die Nährstoffe in den Boden zu waschen. Am besten bietet sich dafür ein bewölkter Tag am Abend oder Nachmittag an, damit die Sonne das Wasser nicht verdunstet oder den Rasen verbrennt.

Die richtige Dosierung ist sehr wichtig, um dem Boden und der Umwelt nicht zu schaden, wie es teilweise in der Landwirtschaft passiert. Diesbezüglich ist die Dosierungsvorschrift des Herstellers zu beachten. Ein Streuwagen hilft dabei, den Dünger gleichmäßig auf der Wiese zu verteilen. Abzuraten ist von kurzfristigen Düngemitteln, wie dem Blaukorn, da der Rasen häufiger einen Schnitt und neue Düngung verlangt. Spezielle Langzeitdünger versorgen die Gräser über einen wesentlich längeren Zeitraum und bringen einen gesunden Boden. Damit schützt sich der Rasen von selbst vor Unkraut. Denn nur ein geschwächter Rasen oder zu viel Schatten lassen zu, dass Gänseblümchen, Löwenzahn und Co. sich ausbreiten.

 

Zu den drei Hauptnährstoffen von Dünger zählen Stickstoff, Phosphor und Kalium. Alle drei Stoffe haben eine besondere Wirkung auf die Pflanzen. Stickstoff ist beispielsweise für das Wachstum, die Grünfärbung oder den Aufbau der Zellen zuständig. Viel Unkraut auf dem Rasen deutet auf einen Stickstoffmangel hin. Eine zu hohe Konzentration ist unbedingt zu vermeiden, da es anderenfalls zu unerwünschten Nitratauswaschungen kommt. Phosphor unterstützt das Wurzelwachstum sowie die Wurzelbildung. Deshalb ist es vor allem bei jungen Saaten mit einem höheren Anteil anzuwenden. Kalium nimmt Einfluss auf den pH-Wert des Bodens. Dieser Wert regelt die Verfügbarkeit der Nährstoffe in der Erde. Optimaler Weise liegt er zwischen 5,5 und 6,5. Damit hilft Kalium dem Rasen bei Hitze- und Trockenstress. Chemische Mittel gegen Insekten oder Unkraut sind zu vermeiden, um die heimischen Tiere zu schützen

 

Wozu vertikutieren?

Blätterreste und andere Rückstände erschweren dem Rasen mit der Zeit das Atmen und die Nährstoffaufnahme. Deshalb sollten Gartenfreunde die Wiese vertikutieren und lüften. Wie bereits erwähnt, bietet sich dafür der Frühling oder September an. Dann entfernen Vertikutierer mit senkrecht stehenden Messern den Filz vom Boden. Einmal in Längs- und einmal in Querrichtung zu vertikutieren, bringt das beste Ergebnis. Lüften bedeutet, dass die Oberfläche sanft durchkämmt wird, ohne dass der Lüfter in den Boden eindringt. Daher darf der Gartenbesitzer den Rasen das gesamte Jahr über lüften

 

Bewässern

Um den Rasen vor Trockenphasen zu schützen, muss der Rasenfreund ihn ausreichend wässern. Das bedeutet, dass das Wasser den Boden so durchdringen muss, dass das Erdreich circa zehn Zentimeter durchfeuchtet ist. Dafür sollte in Trockenphasen zwischen Juni und August ein Rasensprenger etwa 20 Minuten an einer Stelle stehen. Ist der Boden durchfeuchtet, genügt es, ihn alle vier bis sieben Tage zu wässern. Als Anzeichen für eine beginnende Austrocknung gilt die bläuliche Verfärbung des Rasens. Ältere Rasenflächen haben bereits tiefe Wurzeln und benötigen weniger oft eine Bewässerung. Außerdem regenerieren sie sich schneller von Trockenphasen als junger Rasen.

 

Achtung: Häufiges und kurzes Wässern fördert die Wurzelbildung an der Oberfläche, sodass der Rasen anfälliger für Trockenheit ist.

 

Damit das Wasser nicht zu schnell verdunstet und der Rasen durch den Brennglas-Effekt nicht verbrennt, ist der beste Zeitpunkt für die Bewässerung abends. Je nach Größe des Gartens empfehlen sich feste oder mobile Regner, die viel Zeit bei der Arbeit sparen.

 

 

Ausbessern und Laub entfernen

Oft entstehen nach dem Vertikutieren kahle Stellen auf dem Rasen, die der Gartenbesitzer nachsäht, bevor das Unkraut sprießt. Mit dem richtigen Saatgut und etwas Arbeit kann in jedem Garten ein schöner Rasen entstehen. Fallen im Herbst die Blätter von den Bäumen, freuen sich zwar die Blumenbeete über den Schutz vor Kälte, doch auf der Wiese entstehen kahle Stellen, wenn das Laub dort liegen bleibt. Das Laub vom Rasen kann für Igel und Co. gerne an einem Ort im Garten gesammelt werden, um ihnen über den Winter zu helfen.

 

Regelmäßiges Mähen sorgt für einen dichten und strapazierfähigen Rasen
Bis der Boden durchfeuchtet ist, sollte ein Regner auf einer Stelle stehen.
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